Mehr Sicherheit im Internet durch ein virtuelles privates Netzwerk: Was bringt ein VPN und für wen eignet er sich?
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Ein VPN verschlüsselt die nutzereigene IP-Adresse. (Symbolbild) - Pixabay/StefanCoders

Das Wichtigste in Kürze

  • Mit einem VPN lassen sich der eigene Standort und die IP-Adresse verschlüsseln.
  • Behörden und Unternehmen können die nutzereigene Spur im Internet so nicht nachverfolgen.
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Wer im Internet surft, hat die Möglichkeit, seine IP-Adresse mittels eines virtuellen privaten Netzwerks (VPN) zu verschlüsseln. Wird kein VPN genutzt, lässt sich über die IP-Adresse nachvollziehen, wann und von wo aus welche Seiten besucht wurden. Nachverfolgt werden kann dies sowohl durch Unternehmen wie Google und Facebook als auch durch Behörden.

Wer auf Privatsphäre setzt, kann sich mit einem VPN über ein anderes Land und entsprechend eine andere IP-Adresse umleiten lassen. Für Institutionen ist es dann nicht mehr einfach möglich, den tatsächlichen Standort des Nutzers zu identifizieren. So bleibt neben dem Aufenthaltsort auch dessen Identität unerkannt.

China unterbindet soziale Medien

Wichtig ist das vor allem bei Reisen in Länder wie China: Dort ist es ohne VPN nicht möglich, Anwendungen wie Google, WhatsApp, Instagram, Facebook, YouTube oder Amazon zu nutzen. Die Verwendung dieser Seiten ist in China – und einigen anderen Ländern – unerwünscht und wird bei versuchtem Zugriff blockiert.

Doch auch im eigenen Land bietet sich die Verschlüsselung an, wenn man zum Beispiel in ein öffentliches WLAN eingeloggt ist. Wie «Chip» erläutert, werden die eigenen Daten hier andernfalls unverschlüsselt übertragen.

VPN kann beim Streamen hilfreich sein

Für viele findet ein VPN im «Grauzonen-Streaming» Gebrauch: Diverse Webseiten bieten das kostenfreie Abrufen von Filmen an, was unter Umständen strafbar ist. Besonders der Rechtsspruch zu dem berüchtigten Anbieter «kinox.to» setzte 2017 neue Massstäbe, als das Angebot der Seite und dessen Ableger-Webseiten offiziell für illegal erklärt wurde.

So kann einem nach dem von «kino.de» im April veröffentlichten Stand eine Abmahngebühr ins Haus flattern, der sich eine Strafgebühr pro illegal gestreamtem Film hinzugesellt. Zwar ist von der Nutzung derartiger Seiten unbedingt abzuraten – doch mit einem VPN lässt sich die eigene Spur verwischen.

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Ein VPN ermöglicht es, sich über ein anderes Land umleiten zu lassen. - Pexels /Kevin Paster

Doch auch bei legalem Streaming wie Amazon Prime Video kann einem das private Netzwerk gute Dienste leisten: Die Umleitung über ein anderes Land ermöglicht die Freischaltung des dortigen Streaming-Angebots. Damit können auch die Filme und Serien geschaut werden, die in der Schweiz nicht abrufbar sind. Bei YouTube ändert sich auch die Werbung auf jene, welche im angewählten Land ausgespielt wird.

Mögliche Nachteile einer VPN-Nutzung

Neben den Vorteilen kann es bei einem verwendeten Umleitungsnetzwerk auch zu «Nebenwirkungen» kommen. Durch die Zwischenschaltung der Internetverbindung über den Server des VPN-Anbieters kann sich die Internetgeschwindigkeit verringern.

Einige Webseiten blockieren zudem die Nutzung von VPNs. Zu einem der Unternehmen mit den härtesten Proxy-Erkennungssystemen zählt beispielsweise Netflix. Bei Seiten mit einem Block ist es Glücks- und Testspiel, einen VPN zu finden, der besser ist als das Erkennungssystem.

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Netflix nutzt eine der besten VPN-Erkennungssysteme und blockiert deren Anwendung. (Symbolbild) - Pixabay /Tumisu

Ebenfalls kann das Versenden und Empfangen von E-Mails mit einem VPN zu einem Problem werden. So erkennen manche Mailprogramme den VPN-Zugriff und sperren den Nutzer aus seinem Postausgang aus, um einen etwaigen Hackerangriff zu unterbinden. Versendet man Mails bei VPN-Nutzung, könnten diese aufgrund der Programmerkennung beim Empfänger im Spam-Ordner landen. Das ist besonders ärgerlich, wenn man sehr wichtige Mails versendet – die dann unwissentlich nie gelesen werden.

Für Aktivitäten im Mailprogramm empfiehlt sich gegebenenfalls also, den VPN kurzfristig zu deaktivieren. Um die Proxy-Blockade von Webseiten zu umgehen, sollte man auf einen sehr guten VPN setzen: Je besser der VPN-Anbieter ist, desto mehr wird er auch an dem Aushebeln derartiger Blockierungen arbeiten.

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