Russlands geplanter Start zur ISS scheitert in letzter Sekunde. Scheinbar gab es Probleme bei der Triebwerksabfolge.
Sojus Rakete ISS startabbruch
Die Sojus-Rakete konnte am heutigen Donnerstag nicht zur ISS starten. - keystone

Der geplante Start einer russischen Sojus-Trägerrakete zur Internationalen Raumstation ISS ist am Donnerstag in letzter Sekunde abgebrochen worden. «Es gab einen automatischen Startabbruch.» Das erklärte der zuständige Kontrolleur am kasachischen Weltraumbahnhof Baikonur in einer Live-Übertragung der russischen Raumfahrtbehörde Roskosmos. Eigentlich sollte die Rakete drei Raumfahrer aus den USA, Russland und Belarus zur ISS bringen.

Die US-Raumfahrtbehörde Nasa wollte den Start ebenfalls live übertragen. Der Kommentator sagte 20 Sekunden vor dem geplanten Start, die eigentlich erwartete Triebwerksabfolge sei nicht gezündet. Dadurch sei es zu einem Abbruch gekommen. Ihm zufolge untersuchten Ingenieure auf der Abschussrampe, was die Unterbrechung ausgelöst haben könnte.

Mögliche Ursachen und Folgen des Fehlstarts

Das Sojus-Raumfahrzeug sollte die US-Astronautin Tracy Dyson und den russischen Kosmonauten Oleg Nowizki zur ISS bringen. Mit Marina Wassiljewskaja war ausserdem die erste belarussische Kosmonautin an Bord. Laut Roskosmos soll nun am Samstag ein weiterer Startversuch unternommen werden.

Der Startabbruch ist ein weiterer Rückschlag für den russischen Raumfahrtsektor. Seit Jahren leidet er unter Finanzierungsproblemen, Korruptionsskandalen und Misserfolgen. Darunter fällt unter anderem der Verlust der Mondlandesonde Luna-25 im August 2023.

Russlands Raumfahrt in der Krise

Sojus-Raumfahrzeuge waren zwischenzeitlich das einzige Transportmittel, um die ISS zu erreichen. Roskosmos sieht sich jedoch seit einigen Jahren der Konkurrenz durch private Unternehmen wie der Firma SpaceX ausgesetzt.

Trotz zahlreicher Rückschläge rückt Moskau nicht von seinem Vorhaben ab, seine Beteiligung an der ISS in diesem Jahr aufzugeben. Sie wollen stattdessen eine eigene Weltraumstation bauen.

Auch die russische Offensive in der Ukraine belastet die Zusammenarbeit zwischen Russland und dem Westen im Bereich der Raumfahrt. Dennoch war die ISS bislang eines der wenige Projekte, bei denen Moskau und Washington noch zusammenarbeiteten.

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