Vergangene Woche ist die kalifornische Schallplattenfabrik «Apollo Masters» abgebrannt. Dies hat für die Vinyl-Industrie schwerwiegende Folgen.
Apollo Masters Schallplatte
Durch den Brand von «Apollo Masters» gerät die Schallplattenindustrie weltweit in Probleme. (Symbolbild) - pixabay
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Das Wichtigste in Kürze

  • Vergangene Woche ist die Fabrik von Apollo Masters in Kalifornien abgebrannt.
  • Das Unternehmen produzierte weltweit verwendete Master-Schallplatten.
  • Der Brand wird die Schallplattenproduktion auf der ganzen Welt in Mitleidenschaft ziehen.

Letzte Woche Donnerstag hat ein Grossbrand die Fabrik von Apollo Masters im Kalifornischen Banning zerstört. Apollo Masters war einer von nur zwei Produzenten weltweit für das Material sogenannter «Acetate Disks».

Die beschichteten Aluminium-Schallplatten werden zwar nicht an Endkunden ausgeliefert, Spielen jedoch eine wichtige Rolle in der Musikindustrie. Als Master Disks werden diese Schallplatten verwendet, um die Tonqualität der Aufnahme zu prüfen. Erst danach wird mit der Massenproduktion auf Basis der Master Disk begonnen.

Feuer zerstört Produktionshalle

Gemäss Berichten von «Desert Sun» zerstörte ein Grossbrand die Fabrik um 8 Uhr Ortszeit am vergangenen Donnerstagmorgen. 82 Feuerwehrleute waren im Einsatz, erst nach drei Stunden war der Brand unter Kontrolle. Im Umkreis von einem Kilometer wurden alle Geschäfte evakuiert. Glücklicherweise kamen keine Personen zu Schaden.

Apollo Masters nahm auf der eigenen Website Stellung zum Brand: «Die Apollo-Masters-Anlagen für Produktion und Lagerung wurden von einem zerstörerischen Feuer getroffen und haben katastrophale Schäden erlitten. Derzeit ist unsere Zukunft ungewiss, wir evaluieren unsere Optionen.»

Schallplattenindustrie vor ungewisser Zukunft

Seit Jahren steigen die Produktionszahlen von Schallplatten. Nicht nur DJs verwenden nach wie vor Schallplatten, auch Musikenthusiasten greifen wieder vermehrt auf das analoge Wiedergabeformat zurück. Die Schallplattenindustrie steht jetzt vor einer grossen Herausforderung.

Schallplatte Apollo Masters Brand
Die Schallplatte hat 2019 weltweit mehr Umsatz gemacht als CDs. (Symbolbild) - Pixabay

Wie «Pitchfork» berichtet, hatte das japanische Unternehmen MDC bereits vor dem Brand Mühe, den Bedarf an Rohlingen für die Master-Produktion zu decken. Nun ist die japanische Firma das einzige verbliebene Unternehmen, welches die Lack-Rohlinge noch produziert.

Die Schallplattenindustrie steht somit weltweit vor einer ungewissen Zukunft. Doch Brancheninsider geben sich optimistisch. «Die Vinyl-Industrie hat sich in den vergangenen 40 Jahren gesamthaft als unglaublich belastbar gezeigt», sagte Brancheninsider David Read gegenüber «Pitchfork». Gemeinsam werde man Wege aus der aktuellen Krise finden.

Es ist fraglich, ob die Industrie bei den Lack-Masters bleiben wird. Zukünftig könnten andere Verfahren in der Master-Produktion an Bedeutung gewinnen. Vorerst ist jedoch mit Engpässen in der Produktion zu rechnen.

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