Hacker

Hacker manipulierten Wasser in US-Aufbereitungsanlage

DPA
DPA

USA,

Cyberattacken auf lebenswichtige Infrastruktur wie Kraftwerke sind seit Jahren ein Horrorszenario für Sicherheitsexperten. Bisher war es eine eher theoretische Gefahr - doch in Florida wurde jetzt Wasser per Fernzugriff manipuliert.

Ein Mann tippt auf einer Tastatur eines Laptops. Foto: Silas Stein/dpa/Symbolbild
Ein Mann tippt auf einer Tastatur eines Laptops. Foto: Silas Stein/dpa/Symbolbild - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • In einem alarmierenden Hacker-Angriff ist Trinkwasser im US-Bundesstaat Florida chemisch manipuliert worden.

Einer oder mehrere Täter seien in das Computersystem eines Wasserwerks eingedrungen und hätten den Anteil von Natriumhydroxid mehr als verhundertfacht, sagte der Sheriff des Bezirks Pinellas, Bon Gualtieri, am Montag (Ortszeit). Mitarbeiter der Anlage in Oldsmar hätten die «potenziell gefährliche» Änderung am vergangenen Freitag aber sofort bemerkt und rückgängig gemacht. «Zu keiner Zeit gab es eine signifikante negative Auswirkung auf das behandelte Wasser», versicherte er. Die Öffentlichkeit sei nie in Gefahr gewesen.

Natriumhydroxid wird zur Kontrolle des Säuregehalts des Wassers und zur Entfernung von Metallen aus dem Trinkwasser in einer Wasseraufbereitungsanlage verwendet. Auch wenn die Änderung nicht sofort bemerkt worden wäre, hätte es zwischen 24 und 36 Stunden gedauert, bis das aufbereitete Wasser die rund 15.000 Einwohner erreicht hätte. Der Fall wird nun unter anderem von der Bundespolizei FBI untersucht. Bislang gebe es keine Verdächtigen, sagte der Sheriff. Auch sei noch unklar, ob der Zugriff von innerhalb oder ausserhalb der USA erfolgt sei.

Hackerangriffe auf Infrastruktur wie Wasseraufbereitungsanlagen oder Kraftwerke gelten seit Jahren als Horrorszenario. Bisher wurden allerdings kaum Fälle von erfolgreicher Cyber-Sabotage bekannt. Der bekannteste Zwischenfall war ein grossflächiger Stromausfall in der Ukraine im Dezember 2015, der als Werk russischer Hacker gilt. Häufigere Computerausfälle unter anderem in Krankenhäusern in den vergangenen Jahren waren eine Folge der Ausbreitung von Erpressungstrojanern, die auch PCs von Privatleuten befielen.

Der bekannteste Fall eines Cyberangriffs auf Industrie-Infrastruktur ist der im Jahr 2010 entdeckte Stuxnet-Virus, der Anlagen zur Uran-Anreicherung im Iran sabotierte. Dabei wurde speziell Software für Industrieanlagen von Siemens ins Visier genommen. Als Urheber gelten westliche Geheimdienste.

IT-Sicherheitsexperten warnen schon seit Jahren, dass die Infrastruktur im Westen nicht ausreichend auf die Gefahren vorbereitet sei. «Viele Systeme wurden vor Jahrzehnten eingerichtet, vor Stuxnet und bevor eine Internet-Verbindung rund um die Uhr üblich war», betonte etwa die Analysefirma F-Secure. Die Analyse von Angriffsversuchen zeige auch, dass Hacker, die im Auftrag von Regierungen aktiv sind, sich zum Teil Jahre Zeit liessen, um in Systeme eines Unternehmens einzudringen.

Kommentare

Weiterlesen

Messer
4 Interaktionen
Festnahme
Seealpsee
148 Interaktionen
Hitze

MEHR IN NEWS

E-Tretroller
Vertrag verletzt
Tesla-Auslieferungen für erstes Quartal erwartet
3 Interaktionen
Im letzten Quartal
zug finanzfirektion
Mit Überschuss
Feuerwehr Schmerikon
Schmerikon SG

MEHR HACKER

Internetseite
Kein Hacker-Angriff
Hackergruppe
Fancy Bear
SIM-Karte
Nach Hacker-Angriff
Hacker
Sendestörungen

MEHR AUS USA

prozess rapper YNW Melly
Prozess
Joe Biden Selenskyj
13 Interaktionen
Ukraine
trump
Knast-Träume