Um sich mit den aktuellen Protesten zu solidarisieren, entfernt Google den angeblich negativ behafteten Begriff «Blacklist» aus dem Code des Webbrowsers Chrome.
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Ein Büro von Google in New York. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Immer mehr Konzerne solidarisieren sich mit der BlackLivesMatter-Bewegung.
  • Google streicht sogar den Begriff «Blacklist» aus dem Code seiner Produkte.

Google verbannt im Zuge der weltweiten Anti-Rassismus-Proteste das Wort «Blacklist» aus dem Programmier-Code aus Google Chrome. Neu heisst die Liste «Blocklist». Dies geht aus einem Eintrag im Chromium-Entwicklerforum hervor.

Die Rede ist von «neutralem Code». Diesen Ansatz verfolgen in der Tech-Branche immer mehr Firmen. Auch genderneutraler Code ist schon länger ein Thema.

Was bedeutet Blacklist?

Eine Blacklist (oder auch «schwarze Liste») bezeichnet eine Liste an Dingen oder Personen, welche in einem Kontext nicht zugelassen sind. Bei der Disco ist es der einschlägige Trunkenbold, der wegen anstössigen Verhaltens auf der schwarzen Liste steht und Hausverbot hat.

Bei Webbrowsern sind es unerwünschte Webseiten. So kann ein Büroangesteller auf der Arbeit wahrscheinlich nicht auf erotische Seiten zugreifen – sie befinden sich auf einer Blacklist.

Herkunft des Wortes

Der Begriff «Blacklist» fand bereits im 16. Jahrhundert Anwendung. Der britische Dramaturg Philip Massinger verwendete den Ausdruck laut Wikipedia in der 1639 erschienenen Publikation «The Unnatural Combat». In den darauffolgenden Jahrhunderten wurden gesellschaftlich geächtete Menschen oftmals auf eine schwarze Liste gesetzt, die mit schwarzer Kohle beschriftet wurde.

Vollmond schwar weiss coronavirus
Wolken ziehen über einen Vollmond hinweg. (Symbolbild) - Keystone

Die Assoziation von Schwarz = Böse und Weiss = Gut ist zudem womöglich auch auf «Tag» und «Nacht» zurückzuführen. Die Nacht, respektive die Abwesenheit von Licht, gilt seit Urzeiten als furchteinflössend, gefährlich oder eben «böse». Dementsprechend galt der Tag als sicher und «gut».

Alles nur PR?

Viele Stimmen bekunden ihre Skepsis und werfen Google reine PR als Motiv für die Streichung des Begriffs vor.

Für die meisten nachvollziehbar dürfte hingegen der Beschluss der Mozilla-Entwickler vor einigen Jahren gewesen sein: Sie entfernten die Begriffe «Master» und «Slave» aus dem Code ihrer Software.

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