Strahlende Gesichter in Berggebieten, Clubs, Discos und Zoos: Am Samstag ist der dritte grössere Lockerungsschritt der Coronavirus-Massnahmen erfolgt.
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Die Zürcher Langstrasse. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Am Samstag ist der dritte grössere Lockerungsschritt der Coronavirus-Massnahmen erfolgt.
  • Wer ein Schutzkonzept vorweisen konnte, durfte wieder Kunden bedienen.
  • Die Leute hielten sich mehrheitlich diszipliniert an die Regeln.

Strahlende Gesichter in Berggebieten, Clubs, Discos und Zoos: Am Samstag ist der dritte grössere Lockerungsschritt der Coronavirus-Massnahmen erfolgt. Alle bisher noch geschlossenen Betriebe durften öffnen, sofern sie ein Schutzkonzept vorweisen können.

In vielen Schweizer Berggebieten wurde der Tourismus wieder hochgefahren, so auch im Berner Oberland. Dort wurde in Interlaken am Wochenende mit einer symbolischen Aktion der «Neustart-Knopf» gedrückt.

Schlechtes Wetter zur Wiedereröffnung

Auch die Jungfraubahnen begingen den Neustart am Samstag nach fast drei Monaten Stillstand mit einem Event auf dem Jungfraujoch. Nun könne die Schweizer Bevölkerung das geniessen, «was sie sich schon lange gewünscht» habe, sagte CEO Urs Kessler laut Mitteilung: «Das Jungfraujoch gehört für den Moment nur den Schweizern.»

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Touristen auf dem Jungfraujoch. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/ANTHONY ANEX

Das schlechte Wetter vom Wochenende bremste aber vorerst die Lust auf Ausflüge in die Berge. Der Betrieb sei «ruhig, aber gut angelaufen», sagte Jungfraubahnen-Sprecherin Kathrin Naegeli am Sonntag auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.

In Bergbahnen gelten die gleichen Regeln wie im öffentlichen Verkehr. Kann der Abstand von zwei Metern nicht eingehalten werden, wird den Gästen empfohlen, Masken zu tragen. Teilweise begrenzen die Bahnen ihre Passagierzahl freiwillig.

Regeln werden eingehalten

In den Städten nahm am Wochenende das Nachtleben Fahrt auf. Bars und Ausgehlokale durften wieder öffnen. Laut der Polizei verlief dieser Lockerungsschritt im Kanton Bern ohne grössere Vorkommnisse. Ausrücken mussten die Ordnungshüter einige Male wegen Streitereien oder auch Tätlichkeiten.

Meldungen, wonach Restaurants, Bars und Nachtlokale die Schliesszeiten nicht einhielten, hätten sich in der Regel nicht bestätigt. Man habe generell festgestellt, dass die Regeln eingehalten würden.

Der Stadtpolizei Zürich fiel auf, dass es zu mehr Lärmklagen kam, als an «normalen» Wochenenden, wie es auf Anfrage hiess. Die Stimmung sei jedoch gut gewesen und die Leute hätten Freude gehabt, dass sie wieder ausgehen können.

Um Mitternacht geht es nach draussen

Wie Alexander Bücheli, Mediensprecher der Schweizer Bar und Clubkommission (SBCK) sagte, war die Polizeistunde um Mitternacht eindrücklich. «Um Mitternacht will noch niemand nach Hause», so Bücheli.

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Coronavirus: In Bars und Nachtclubs müsste nebst dem Impf- oder Genesenennachweis künftig auch ein negatives Testresultat vorgewiesen werden können. - Keystone

Die Leute hätten sich zwar an die Anweisung gehalten, die Clubs und Discos zu verlassen. Doch sei es danach im öffentlichen Raum zu grösseren Menschenansammlungen gekommen. Die Leute hätten die Langstrasse «geflutet».

In Basel habe es keine grossen Probleme gegeben, dies auch wegen des schlechten Wetters. Dies sagte Toprak Yerguz, Sprecher des Justiz- und Polizeidepartements Basel-Stadt. Das Problem, dass sich die Menschen nach der Schliessung von Clubs und Discos auf der Strasse ansammeln, bestehe jedes Wochenende. Nun sei dies lediglich früher als üblich der Fall gewesen, zudem hätten die Betriebe gleichzeitig geschlossen.

«Leute waren sehr diszipliniert und geduldig»

Eine positive Bilanz konnten auch der Zoo Zürich und Basel ziehen, trotz des schlechten Wetters. Man sei sehr zufrieden mit dem Wochenende, sagte Markus Rege, Marketingleiter von Zoo Zürich. Wartezeiten habe es teilweise bei den Tierhäusern und am Samstagmorgen vor der Öffnung gegeben.

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Auch die Tiere freuten sich, dass die Corona-Langeweile von nun an vorbei ist. - Zoo Zürich, Robert Zingg

Mit den Schutzmassnahmen seien momentan 5800 Personen im Zoo Zürich zugelassen, sagte Rege, ansonsten seien es 8000 Personen. Im ganzen Zoo wurden 50 Desinfektionsspender verteilt und Wartebereiche eingezeichnet. Nur eine Minderheit der Besucher habe Masken getragen, es seien vor allem ältere Personen gewesen. «Die Leute waren sehr diszipliniert und geduldig», so Rege.

Auch der Zoo Basel hat trotz des schlechten Wetters den Betrieb gut wiederaufgenommen. Teilweise gab es Wartezeiten vor den Tierhäusern oder dem Eingang, wie die Mediensprecherin auf Anfrage sagte. Doch die Besucher seien sehr verständnisvoll gewesen. Nur wenige hätten Schutzmasken getragen.

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