Google findet sich vermutlich bald vor Gericht wider. Kläger sind zahlreiche europäische Medienkonzerne.
Google hat ein neues KI-Modell entwickelt, das enorme Mengen an Material erfassen kann. (Symbolbild/Archivbild)
Google hat ein neues KI-Modell entwickelt, das enorme Mengen an Material erfassen kann. (Symbolbild/Archivbild) - Bernd von Jutrczenka/dpa

Im Streit um eine mutmassliche Benachteiligung im Werbegeschäft ziehen dutzende europäische Medienunternehmen gegen Google vor Gericht. Das US-Unternehmen hatte 2022 mit Online-Werbung einen Umsatz von mehr als 220 Milliarden Dollar erzielt.

«Mehr als 30 europäische Nachrichtenmedienunternehmen haben heute eine Schadenersatzklage in Höhe von 2,1 Milliarden Euro gegen Google wegen dessen Praktiken im Bereich Adtech eingereicht», teilte die beauftragte Kanzlei Geradin Partners am Mittwoch mit. Die Klage sei bei einem Gericht in Amsterdam eingereicht worden.

Unfaire Praktiken im Adtech-Bereich

Die Kläger werfen Google unfaire Praktiken im sogenannten Adtech-Bereich vor, der Software hinter dem Online-Werbegeschäft. Dem US-Konzern wird seit Jahren vorgeworfen, sich bei den Anzeigendiensten gegenüber Rivalen zu bevorteilen und so den Wettbewerb zu verzerren. Auch die EU-Kommission leitete ein Verfahren ein. Eine Sprecherin des Medienunternehmens Axel Springer sagte, in der Klage gehe es darum, sich für ein «faires Wettbewerbsumfeld einzusetzen».

Ein Google-Sprecher sagte: «Die vorliegende Klage ist von spekulativer und fragwürdiger Natur, und wir werden energisch und sachlich dagegen vorgehen». Google arbeite partnerschaftlich mit Medienunternehmen in Grossbritannien und ganz Europa zusammen. In dieser Zusammenarbeit werde auch die Werbetechnik stetig weiterentwickelt. Googles Werbegeschäft ist für den Mutterkonzern Alphabet der mit Abstand wichtigste Geschäftsbereich. Allein im Schlussquartal 2023 hatte der Konzern hier 65,5 Milliarden Dollar erlöst.

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