3D-Druck: Schnelle Produktion hilft in der Corona-Krise
In der Corona-Krise braucht es schnelle Lösungen für neue Probleme. Mittels 3D-Druck kann dringend benötigtes Equipment schnell hergestellt werden.

Das Wichtigste in Kürze
- In China wurden Quarantänezimmer im 3D-Druck hergestellt.
- In Italien retten Beatmungsmaschinen-Ventile aus dem Drucker Leben.
- Eine keimfreie Türklinke könnte die Coronavirus-Ausbreitung verlangsamen.
Die Coronavirus-Pandemie hat sich mancherorts zu einer Gesundheitskrise entwickelt. Im Kampf gegen die Ausbreitung müssen Lösungen für Probleme gefunden werden, von denen wir bis vor kurzem noch nichts wussten. Bei technischen Problemen kann jetzt der 3D-Druck helfen: Wo die Zeit für den Aufbau von Produktionsketten fehlt, kann Technik aus dem Drucker schnell zur Verfügung stehen.
In den vergangenen Tagen wurden verschiedene Projekte bekannt, bei denen der 3D-Druck helfen kann, wo sonst keine schnelle Hilfe kommt.
China: Quarantänestationen aus dem Drucker
Als die Epidemie in China ausbrach, mussten schnell Kapazitäten für Quarantäne und Isolation geschaffen werden. Besonders problematisch war die Situation des Krankenhauspersonals, welches aufgrund des Kontakts mit infizierten Personen nicht mehr nach Hause durfte. Schnell baute das chinesische Unternehmen WinSun Isolierstationen im 3D-Druck aus Beton.

Wie 3D-grenzenlos berichtete, konnten so schnell neue Unterkünfte errichtet werden. Die Boxen seien eigentlich für den Tourismus konzipiert gewesen. Sie eignen sich aber auch als schnell produzierte Unterkünfte für Personen in Quarantäne.
Italien: 3D-Druck überbrückt Lieferengpässe
In den Spitälern Norditaliens spitzte sich die Situation in den vergangenen Tagen gewaltig zu. Zahlreiche Covid-19-Patienten mussten beatmet werden. Im Krankenhaus des stark betroffenen Brescia fehlten bald Ventile für dringend benötigte Beatmungsgeräte. Die Zulieferer konnten keinen zeitnahen Nachschub liefern.

Nachdem Journalisten ein lokales Unternehmen für 3D-Druck kontaktiert hatten, konnte das Ersatzteil binnen weniger Stunden vor Ort reproduziert werden. So konnten die lebenswichtigen Beatmungsmaschinen in Betrieb bleiben.
Der keimfreie Türgriff kommt aus dem Drucker
Die aktuelle Krise zeigt, wie wenig unsere Gesellschaft auf die Verhinderung von Übertragungen vorbereitet ist. Eines der grossen Probleme sind dabei Türgriffe – auf einer Türklinke tummeln sich mehr Keime, als auf der Klobrille. In Spitälern sind daher schon länger Türgriffe verbreitet, die sich mit dem Arm öffnen lassen, statt mit der Handfläche.

Nun hat sich das belgische Unternehmen Materialise der Keimschleuder angenommen. Auf ihrer Webseite stellt das Unternehmen neue Baupläne für einen Türgriff aus dem 3D-Drucker zur Verfügung. Das Plastik-Bauteil lässt sich mit wenigen Schrauben an einer herkömmlichen Türklinke anbringen. Sie ermöglicht das freihändige Öffnen und Schliessen von Türen.