Xi ruft SOZ-Partner zu Zusammenhalt auf
Chinas Staats- und Parteichef Xi fordert beim SOZ-Gipfel Einheit unter den Mitgliedern. Er warnt vor der Mentalität des Kalten Krieges und Blockkonfrontationen.

China setzt beim Treffen der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SOZ) in Tianjin ein klares Signal. Xi Jinping (72) rief die Mitgliedsstaaten auf, die Gemeinsamkeiten zu betonen und Unterschiede beiseitezulassen, wie das «Handelsblatt» berichtet.
Zudem warnte er vor einer Mentalität des Kalten Krieges, Blockkonfrontationen und Schikanen. Es gehe darum, Frieden und Stabilität in der Region zu fördern, so Xi laut der «Tagesschau».
Die SOZ steht aktuell vor Herausforderungen durch unterschiedliche geopolitische Interessen ihrer zehn Mitgliedsländer. Xi betonte die Bedeutung der Organisation für Frieden, Entwicklung und Wohlstand in der Region, so «The Pioneer».
Xi lobt Zusammenarbeit
Er hob die Zusammenarbeit im Kampf gegen Terrorismus und Investitionen in die Industrie hervor. Beim Gipfel kündigte Xi zudem 2 Milliarden Yuan (rund 270 Millionen Schweizer Franken) Unterstützung für SOZ-Mitglieder an.
Neben Xi sprachen auch Irans Präsident Massud Peseschkian (72) und Indiens Premier Narendra Modi (74). Zum Abschluss des Gipfels sei die Unterzeichnung einer gemeinsamen Erklärung geplant, so die «Zeit».

Der russische Präsident Putin traf ebenfalls in Tianjin ein und absolvierte Treffen mit Modi und dem türkischen Präsidenten Erdogan. Laut dem «ZDF» gab Putin in Tianjin dem Westen Schuld am Ukraine-Krieg vor und kritisierte die aktuelle Weltordnung.
Gegengewicht zum Westen
Die Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit wurde 2001 gegründet. Gründungsmitglieder sind China, Russland und Kasachstan. Mittlerweile umfasst die SOZ zehn Staaten, darunter Indien, Pakistan, Iran (seit 2023) und Belarus (seit 2024).

Die Organisation ist vor allem auf Sicherheit und wirtschaftliche Zusammenarbeit ausgerichtet. Die Mitglieder erzielen zusammen eine Wirtschaftsleistung rund 25,6 Billionen Franken.
Die SOZ sieht sich als Gegengewicht zu westlichen Bündnissen und soll rund 40 Prozent der Weltbevölkerung vertreten. Allerdings belasten Spannungen die Beziehungen zwischen den Staaten, so beispielsweise Grenzstreitigkeiten zwischen China und Indien.