Wegen Coronavirus: Chinesische Stadt Shulan abgeriegelt
Die Stadt Shulan im Nordosten Chinas wurde nach einer Häufung von Infektionen mit dem Coronavirus abgeriegelt. Auch in Wuhan steigen die neuen Fälle wieder an.
Das Wichtigste in Kürze
- Die chinesische Stadt Shulan in der nordöstlichen Provinz Jilin wurde abgeriegelt.
- Grund ist ein nicht nachverfolgbarer Infektionsherd.
- Auch in Wuhan wurden erneut Menschen positiv auf das Coronavirus getestet.
China hat nach einer Häufung von Corona-Fällen die Stadt Shulan in der nordöstlichen Provinz Jilin abgeriegelt.
Infolge der Infektionen mit dem Coronavirus verhängte Shulan ab Samstag eine Abriegelung der lokalen Gemeinden und Dörfern. Ein- und Ausgänge werden bewacht, jeden Tag darf nur ein Familienmitglied die Dinge des täglichen Bedarfs kaufen. Alle öffentlichen Einrichtungen wie Turnhallen, Kinos, Schwimmbädern und Geschäfte wurden geschlossen.
Die öffentlichen Verkehrsmittel stellten den Betrieb ein. Nur wesentliche Lieferungen werden in die Stadt mit rund 630'000 Einwohnern erlaubt.
Ansteckung konnte nicht nachverfolgt werden
Die Massnahmen wurden getroffen, weil die Ansteckungskette nicht habe nachverfolgt werden können, berichtet die Zeitung «The Guardian». Zwar sei habe man den Infektionsherd in Shulan auf eine 45-jährige Wäschereiangestellte zurückführen können. Wo sich die Frau aber angesteckt habe, sei unklar. Sie sei weder im Ausland noch wissentlich mit einer Infizierten Person in Kontakt gewesen.
Bayin Chaolu, der Sekretär des Jilin-Provinzkomitees der Kommunistischen Partei Chinas, nannte den Infektionsherd eine grosse Gefahr für die Bevölkerung. «Wer es versäumt hat, Massnahmen gegen die Epidemie zu ergreifen, wird zur Verantwortung gezogen», so Chaolu gemäss der «Global Times».
Infektionen mit Coronavirus nehmen wieder zu
Die Regierung hat am Sonntag Shulan als Hochrisikogebiet eingestuft. Am gleichen Tag wurden in China 17 neue Fälle registriert, Höchstwert in den letzten zwei Wochen.
Die Stadt befindet sich rund 300 Kilometer von den Grenzen zu Russland und Nordkorea. In den letzten Wochen hatte China bereits Grenzschliessungen und Einschränkungen für an Russland angrenzende Gebiete angeordnet. Einige Rückkehrer aus Russland waren zuvor positiv auf das Coronavirus getestet worden.
Auch in Wuhan, dem Ursprungsort des Coronavirus, wurde am Wochenende die ersten neuen Fälle seit dem 3. April gemeldet. Fünf Fälle seien in der Stadt gemeldet worden, weitere elf in den umliegenden Gebieten der Provinz Wuhan. Die Infektionsrisikostufe sei als Reaktion auf «mittel» erhöht worden.
Nun will die Stadt jeden einzelnen seiner elf Millionen Bürger testen.
