Deshalb wurde Chinas Ex-Präsident Hu Jintao bei Kongress abgeführt
Gegen Ende des Parteitags in Peking wurde der Ex-Staatschef Hu Jintao wohl gegen seinen Willen abgeführt. Die chinesischen Staatsmedien liefern eine Erklärung.

Das Wichtigste in Kürze
- Hu Jintao wurde am Kongress der Kommunistischen Partei wohl unwillentlich abgeführt.
- Die staatliche Nachrichtenagentur erklärt, dass sich der Ex-Staatschef unwohl fühlte.
- Bereits zuvor sei er krank gewesen, habe aber an der Sitzung teilnehmen wollen.
Gegen Ende des Parteitags der Kommunistischen Partei Chinas wurde Hu Jintao (79) plötzlich abgeführt. Die Staatsmedien erklären den schlagzeilenträchtigen Zwischenfall nun mit «Unwohlsein» des ehemaligen Präsidenten.
Augenscheinlich wurde Jintao gegen seinen Willen von zwei Helfern aus dem Raum begleitet. Seinen Platz neben dem gegenwärtigen Staatschef Xi Jinping (69) musste er zurücklassen. Videos von dem überraschenden Vorfall müssten wohl für zahlreiche Spekulationen gesorgt haben.
Early drama: Hu Jintao seen being led out soon after reporters are led into the main hall pic.twitter.com/pRffGZF60I
— Danson Cheong (@dansoncj) October 22, 2022
Hu Jintao habe darauf bestanden, an der Sitzung teilzunehmen. Dies, obwohl er sich gerade erst «Zeit genommen hat, um sich zu erholen». Dies schrieb die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua. Einen Hinweis auf eine konkrete Krankheit gab sie in ihrer Erklärung nicht.
«Er fühlte sich während der Sitzung nicht wohl. Seine Mitarbeiter haben ihn wegen seiner Gesundheit zu einem Raum nahe dem Treffen geführt, um sich auszuruhen.» In der Zwischenzeit würde er sich besser fühlen, führten die Staatsmedien weiter aus.
Hu Jintao unterstützt Xi Jinping nicht
In den Abendnachrichten waren auch prominent Bilder von Hu Jintao zu sehen, wie er noch der Sitzung beiwohnte. Die Erwähnung spricht gegen eventuelle politische Hintergründe, über die prompt spekuliert worden war. Hu Jintao gehört nicht unbedingt zu den Unterstützern von Xi Jinping. Der gebrechlich wirkende Ex-Parteichef schien auch sichtlich irritiert, griff an einem Punkt zu Papieren von Xi Jinping.

Der frühere Präsident hatte das Amt des Generalsekretärs nach zwei Amtszeiten 2012 an Xi Jinping übergeben. Hu Jintao steht für das alte «kollektive» Führungsmodell mit Vertretern verschiedener Fraktionen und Alters- und Amtszeitbegrenzungen. Der 69-jährige Xi Jinping will sich mit seiner dritten Amtszeit darüber hinwegsetzen. Er zählt zum Lager der kommunistischen Jugendliga in der Partei, das von Xi Jinping geschwächt worden war.