Nach medialen Druck entlässt die Alibaba Group einen Manager wegen Anschuldigungen des sexuellen Übergriffs. Der CEO des Tech-Konzerns verurteilt das Verhalten.
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Das Logo der Alibaba Group. Im letzten Jahr hatte Alibaba rund 74 Milliarden Dollar am Singles Day eingenommen. - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Eine Mitarbeiterin bei Alibaba soll von ihrem Chef sexuell belästigt worden sein.
  • Nun hat der chinesische Tech-Konzern reagiert und den Mann entlassen.
  • CEO Zhang kündigt als Konsequenz unternehmensweite Präventionstrainings an.

Der chinesische Technologiekonzern Alibaba hat einen des sexuellen Übergriffs verdächtigten Manager entlassen. Nun will man stärker gegen Belästigungen am Arbeitsplatz vorgehen. Dies gab die Alibaba Group am Montag bekannt, allerdings stand das Unternehmen medial wegen Inaktivität bereits stark unter Beschuss.

Alibaba agierte erst, nachdem das Opfer - eine weibliche Mitarbeiterin - im internen Firmennetzwerk ihren Manager des sexuellen Übergriffs beschuldigte. Zudem sei sie zum Trinken gezwungen worden.

Unternehmensweite Präventionstrainings als Konsequenz

Daraufhin erklärte das Unternehmen, die Personalabteilung hätte die Angelegenheit nicht ernst genommen und seien fünf Tage lang nicht tätig geworden.

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Daniel Zhang, CEO Alibaba Group. - dpa

Firmenchef Daniel Zhang schrieb in einem von Reuters eingesehenen Blogpost an Mitarbeiter, dass die Polizei inzwischen ermittle. Zudem sprach er davon, unternehmensweit Präventionstrainings anbieten zu wollen. Konkret hiess es: «Dieser Vorfall ist eine Demütigung für alle Mitarbeiter von Alibaba. Wir müssen uns neu erfinden und wir müssen uns ändern.»

Mitarbeiter der Alibaba Group fordern Massnahmen

Neben Medien und Öffentlichkeit fordern mittlerweile auch Mitarbeiter Gerechtigkeit und Massnahmen zum Schutz vor sexueller Gewalt. Eine interne Chat-Gruppe beim Messenger «DingTalk» zählte am Sonntag mehr als 6000 Angestellte des Unternehmens.

Die Wettbewerbsbehörden nehmen die Alibaba Group bereits seit einiger Zeit unter die Lupe. Erst im März wurde das Unternehmen mit einer Milliardenstrafe wegen wettbewerbsschädlichen Verhaltens belegt.

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