Florida setzt Roboter-Häsli gegen Tigerpythons ein
In den Everglades sollen Roboterkaninchen invasive Tigerpythons aus der Deckung locken. Sie sehen, riechen und bewegen sich wie echte Tiere.

Das Wichtigste in Kürze
- Im amerikanischen Florida fühlt sich die Tigerpython eindeutig zu wohl.
- Sie hat bereits 95 der Kleinsäuger im Nationalpark ausgerottet.
- Daher kommen nun Roboter als Kaninchen zum Einsatz, um die Python zu fangen.
Der amerikanische Bundesstaat Florida hat ein Problem: die aus Asien stammende Tigerpython fühlt sich zu wohl. Die Schlangen haben nach Behördenangaben 95 Prozent der Kleinsäuger im Nationalpark ausgerottet.
Auch zahlreiche Vogelarten wurden Opfer, schreibt «YahooNews». Nun werden Roboterkaninchen eingesetzt, um die Reptilien aufzuspüren und unschädlich zu machen.
Täuschend echt und mit Solarenergie betrieben
Das Projekt wird von dem South Florida Water Management District durchgeführt. «AP» berichtet, dass es das Ziel ist, möglichst viele Pythons zu entfernen.
Die Roboterkaninchen sind umgerüstete Spielzeuge. «Sie sehen aus wie echte Kaninchen», sagte Mike Kirkland vom Wasserbezirk gegenüber «AP».
Bewegt sich wie ein Kaninchen
Sie geben Wärme und Geruch ab und führen natürliche Bewegungen aus. Solarenergie versorgt die Geräte, die per Fernbedienung gesteuert werden können.
Videokameras überwachen die Gehege der Roboter. Sobald eine Python auftaucht, wird ein Signal ausgelöst, berichtet «YahooNews».
Hohe Kosten, grosse Hoffnung
Ein Roboterkaninchen kostet rund 4000 Dollar (ca. 3184 Franken). Finanziert wird das Projekt vom Wasserbezirk, erklärte Kirkland.

Die Zahl der Pythons in Florida ist schwer zu bestimmen. Offizielle Schätzungen reichen von Zehntausenden bis zu 300'000 Tieren.
Seit 2000 wurden 23'000 Pythons aus der Wildnis entfernt. Die Schlangen werden im Schnitt drei bis fünf Meter lang.
Pythonjagd als Wettbewerb
Floridas Wildtierkommission lässt Pythons das ganze Jahr über töten. Dies ist auch auf Privatgrundstücken erlaubt.

Zusätzlich gibt es die «Florida Python Challenge». Diesen Juli nahmen 934 Menschen teil und fingen 294 Schlangen.
Erste Tests machen Hoffnung
Der Hauptpreis von 10'000 Dollar ging an einen Teilnehmer, der 60 Pythons fing. Ob die Methode mit den Roboterkaninchen erfolgreich ist, wird sich in den nächsten Wochen zeigen.
Die ersten Ergebnisse stimmen die Verantwortlichen optimistisch. «Dieser Teil des Projekts steckt noch in den Kinderschuhen», sagte Kirkland. «Wir sind jedoch zuversichtlich, dass es funktionieren wird.»