Das Abkommen zwischen den USA und den Taliban scheint Wirkung zu zeigen. Es findet eine Annäherung zwischen der afghanischen Regierung und den Taliban statt.
Afghanische Regierung
Sediq Sediqqi, Sprecher das afghanischen Präsidenten, spricht während einer Pressekonferenz. Eineinhalb Wochen nach dem Abkommen zwischen den USA und den Taliban hat die afghanische Regierung einem Gefangenenaustausch mit der militant-islamistischen Gruppe zugestimmt. Demnach sollen in zwei Phasen 5000 inhaftierte Taliban freigelassen werden. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die afghanische Regierung und die Taliban wollen sich zu Vorgesprächen treffen.
  • Einen Monat davor war das USA-Taliban-Abkommen unterzeichnet worden.

Fast einen Monat nach dem USA-Taliban-Abkommen gibt es Zeichen der Annäherung zwischen der militant-islamischen Gruppe und der afghanischen Regierung. Vertreter beider Seiten wollten sich innerhalb der nächsten Tage zu Vorgesprächen in Afghanistan treffen. Dies sagte der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates, Dschawid Faisal, der Deutschen Presse-Agentur am Donnerstag.

Dies sei in einer Videokonferenz am Mittwochabend entschieden worden, in der auch ein Kompromiss im Streit um den Gefangenenaustausch gefunden worden sei. So hiess es am Mittwochabend in einem Tweet des Nationalen Sicherheitsrates.

Stillstand zwischen Regierung und Taliban

Seit Wochen herrscht Stillstand zwischen der afghanischen Regierung und den Taliban. Die Freilassung von bis zu 5000 Gefangenen war als Vorbedingung für innerafghanische Friedensgespräche in das Abkommen aufgenommen worden. Dieses hatten die USA mit den Taliban am 29. Februar unterzeichnet.

Afghanische Regierung
Aschraf Ghani, Präsident von Afghanistan, spricht während seiner Amtseinführungszeremonie im Präsidentenpalast. Rund anderthalb Wochen nach dem Abkommen zwischen den USA und den Taliban hat die afghanische Regierung einem Gefangenenaustausch mit der militant-islamistischen Gruppe zugestimmt. Präsident Aschraf Ghani unterzeichnete einen entsprechenden Erlass. - dpa

Die Gefangenen gelten laut Experten als das Hauptdruckmittel der Regierung in Kabul, die Taliban zu Gesprächen zu bringen. Derweil geht der Konflikt im Land weiter.

Zunächst sollen 100 Taliban bis zum 31. März freigelassen werden, kündigte der Nationale Sicherheitsrat via Twitter an. Dies geschehe auf Grundlage eines früheren Präsidentenerlasses sowie aus humanitären Gründen.

Freilassung von Gefangenen

Die Taliban müssten aber garantieren, dass die Freigelassenen nicht wieder an Kämpfen teilnehmen. Auch die Taliban würden Gefangene frei lassen, sagte der US-Sondergesandte für Aussöhnung in Afghanistan, Zalmay Khalilzad.

Der Sprecher des politischen Büros der Taliban, Suhail Schahin, schrieb auf Twitter: Man müsse ein Verifizierungsteam «zur Freilassung von Gefangenen gemäss der bereits vorgelegten Liste» zum Gefängnis nach Bagram schicken wolle.

Das internationale Rote Kreuz, die USA und Katar sollen bei der rund vierstündigen Schalte zur Vermittlung teilgenommen haben. Schon am Sonntag hatten Vertreter von Regierung und Taliban in einer Videokonferenz diskutiert.

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