Zehn Schweizer Gaza-Aktivisten bleiben weiterhin in Haft
Das EDA bestätigt: Zehn weitere Aktivisten der Gaza-Flotilla müssen weiterhin in Israel ausharren.

Das Wichtigste in Kürze
- Zehen Schweizer Gaza-Aktivisten bleiben weiterhin in israelischer Haft.
- Israel schob weitere 171 Teilnehmer der Gaza-Flottille ab.
Zehn Schweizer Aktivistinnen und Aktivisten der Gaza-Flottille befinden sich nach wie vor in israelischer Haft. Das Schweizer Aussendepartement hat Informationen der israelischen Aussenministeriums dementiert, wonach sich unter den 171 am Montag abgeschobenen Personen auch Schweizer Staatsangehörige befanden.
Die zehn Schweizer Staatsangehörigen seien weiterhin im Gefängnis Ktzi'ot in der Negev-Wüste, sagte ein Sprecher des Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten (EDA) am Montag auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Man arbeite weiter daran, sie in die Heimat zurückzubringen.

Israel schob nach eigenen Angaben am Montag 171 Teilnehmende der Gaza-Hilfsflotte per Flugzeug nach Griechenland und in die Slowakei abgeschoben, unter ihnen die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg. Die Behörden verbreiteten Fotos Thunbergs und zweier weiterer Frauen in grauer Gefängniskleidung auf dem Tel Aviver Ben-Gurion-Flughafen.
Das israelische Aussenministerium liess dazu verlauten, unter den Ausgewiesenen befänden sich Staatsangehörige aus Griechenland, Italien, Frankreich, Irland, Schweden, Polen, Deutschland, Bulgarien, Litauen, Österreich, Luxemburg, Finnland, Dänemark, der Slowakei, der Schweiz, Norwegen, dem Vereinigten Königreich, Serbien und den Vereinigten Staaten.
Israel stoppte Gaza-Flotilla
Insgesamt 19 Schweizer Staatsangehörige waren unter den mehr als 450 Aktivisten an Bord der 41 Schiffe der Flottille. Israelische Streitkräfte hatten die Boote am Donnerstag und Freitag abgefangen und die Insassen in Gewahrsam genommen.

Neun Schweizer Teilnehmende der Flottille sind inzwischen zurück in der Schweiz. Acht von ihnen landeten am Sonntag auf dem Flughafen in Genf, eine weitere Person war bereits am Samstag via den Flughafen Zürich heimgekehrt.
Der Aktivist, der in Genf im Namen seiner Kameraden sprach, berichtete, dass die Flottille einem «regelrechten militärischen Angriff» der israelischen Marine ausgesetzt gewesen sei. Er sprach von «unmenschlichen» Haftbedingungen und davon, dass sie Opfer von «Folter und Übergriffen» geworden seien.