Wichtiges Ölfeld in Libyen wegen Sicherheitsbedenken geschlossen

Das Wichtigste in Kürze
- Die Staatliche Ölgesellschaft stellt Produktion im Ölfeld Scharara vorerst ein.
- Gewalt und Bedrohung gegen Mitarbeiter haben zur Einstellung der Produktion geführt.
Libyens staatliche Ölgesellschaft NOC hat wegen Sicherheitsbedenken die Produktion in dem wichtigen Ölfeld Scharara vorerst eingestellt. Die von bewaffneten Gruppen ausgehende Gewalt und Bedrohung gegen Mitarbeiter hätten zur Einstellung der Produktion geführt, teilte die Ölgesellschaft am späten Montagabend mit. Die Produktion könne erst wieder aufgenommen werden, wenn alternative Sicherheitsmassnahmen ergriffen würden.
Nach dem Sturz von Langzeitmachthaber Muammar al-Gaddafi ist Libyen in ein Bürgerkriegschaos gestürzt. Unzählige lokale Milizen kämpfen um die Macht in dem ölreichen nordafrikanischen Land. Die Ölproduktion war nach den Kämpfen vor allem im Frühjahr 2013 stark eingebrochen und unterliegt aufgrund von immer wieder aufflammenden Gefechten starken Schwankungen. Im vergangenen Monat stieg die Produktion nach Schätzungen der US-Energie-Informationsbehörde EIA wieder auf rund 1,15 Millionen Barrel (etwa 183 Millionen Liter) pro Tag. Die Produktion im Scharara Ölfeld im Südwesten Libyens liegt bei etwa 315'000 Barrel (etwa 50 Millionen Liter) pro Tag.
Im Sommer hatte das staatliche libysche Ölunternehmen kurzzeitig die Ölexporte über die Häfen am Mittelmeer wegen heftiger Kämpfe eingestellt. Libyen ist dringend auf die Einnahmen aus den Ölexporten angewiesen.