WHO: Tuberkulose weiterhin tödlichste Infektionskrankheit weltweit
Trotz spezieller Programme zur Bekämpfung bleibt Tuberkulose laut der Weltgesundheitsorganisation WHO die tödlichste Infektionskrankheit weltweit.

Tuberkulose ist nach Angaben der WHO trotz Fortschritten dank spezieller Programme weiterhin die Infektionskrankheit, die weltweit die meisten Todesfälle verursacht. Im vergangenen Jahr starben an der Krankheit etwa 1,23 Millionen Menschen, wie die Weltgesundheitsorganisation (WHO) in ihrem am Mittwoch vorgestellten Jahresbericht schreibt.
Das bedeutet gegenüber dem Vorjahr mit etwa 1,3 Millionen Todesfällen einen Rückgang um drei Prozent. Laut WHO erkrankten 2024 weltweit etwa 10,7 Millionen Menschen an der durch Bakterien übertragenen Krankheit, darunter 1,2 Millionen Kinder. Sowohl die Zahl der Erkrankungen als auch die Zahl der Todesfälle sei damit «erstmals seit der Corona-Pandemie» zurückgegangen, sagte die Leiterin des WHO-Tuberkulose-Programms, Tereza Kasaeva.
Sie warnte allerdings vor neuen Rückschlägen. Die mühsam erarbeiteten Fortschritte seien «durch Kürzungen der Finanzmittel und fortdauernde Ursachen der Epidemie» gefährdet. Doch mit «politischem Engagement, nachhaltigen Investitionen und globaler Solidarität» könne «das Blatt noch gewendet» werden.
Tuberkulose bleibt weltweit gefährlich
Tuberkulose wird durch Bakterien verursacht, die in der Regel die Lunge befallen. Die Krankheit wird durch die Luft übertragen, etwa durch Husten. Eine Erkrankung tritt bei Erwachsenen häufig erst Jahre oder Jahrzehnte nach der Infektion auf. Als die fünf Hauptrisikofaktoren gelten Unterernährung, die Infektionskrankheit HIV, Diabetes, Tabakkonsum und Alkoholmissbrauch.
2024 entfielen zwei Drittel aller Tuberkulose-Fälle weltweit auf acht Länder. Die meisten Fälle wurden in Indien verzeichnet, gefolgt von Indonesien und den Philippinen.
Die Mittel zur Bekämpfung der Tuberkulose sind seit 2020 in etwa gleich geblieben. Im vergangenen Jahr standen 5,9 Milliarden US-Dollar (rund 4,7 Milliarden Schweizer Franken) für Prävention, Diagnose und Behandlung zur Verfügung – weitaus weniger als die dafür jährlich von der WHO als notwendig erachtete Summe von 22 Milliarden US-Dollar.














