Nach dem Fund von weiteren verunreinigten Ampullen des Corona-Impfstoffs von Moderna sind in Okinawa die Impfungen mit dem US-Vakzin ausgesetzt worden.
Womöglich verunreinigte Moderna-Impfdosen beunruhigen Japan
Womöglich verunreinigte Moderna-Impfdosen beunruhigen Japan - AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • In Okinawa wird die Impfung mit Moderna ausgesetzt.
  • In einigen Ampullen wurden «Fremdstoffe» festgestellt.
  • Man geht von einem Herstellungsproblem in Spanien aus.

Nach dem Fund von weiteren verunreinigten Ampullen des Corona-Impfstoffs von Moderna sind in der japanischen Präfektur Okinawa die Impfungen mit dem US-Vakzin ausgesetzt worden.

Wie die örtlichen Behörden am Sonntag mitteilten, erfolgte der Schritt, nachdem in einigen Ampullen «Fremdstoffe» festgestellt worden seien. Das Gesundheitsministerium in Tokio untersucht derzeit den Zusammenhang zwischen dem Tod zweier Männer und verunreinigten Moderna-Ampullen.

Tod von zwei Männer – Ermittlungen gestartet

Bereits am Donnerstag hatte Japan die Verwendung von drei ganzen Moderna-Chargen mit 1,63 Millionen Dosen des Corona-Impfstoffs gestoppt. Bei den in Okinawa verwendeten Impfdosen handelte es sich Medienberichten zufolge jedoch nicht um Ampullen aus diesen Chargen.

Ein Fläschchen des Moderna-Impfstoffes steht neben Spritzen. Foto: Rogelio V. Solis/AP/dpa
Ein Fläschchen des Moderna-Impfstoffes steht neben Spritzen. Foto: Rogelio V. Solis/AP/dpa - dpa-infocom GmbH

Das japanische Gesundheitsministerium hatte nach dem Tod von zwei Männern im Alter von 30 und 38 Jahren eine Untersuchung eingeleitet. Beide Männer waren kürzlich nach ihrer zweiten Impfdosis gestorben - die Vakzine stammten aus den später zurückgezogenen Chargen.

«Zum jetzigen Zeitpunkt haben wir keine Beweise dafür, dass diese Todesfälle durch den Moderna-Covid-19-Impfstoff verursacht wurden», erklärten der US-Hersteller Moderna und sein japanischer Vertriebshändler Takeda am Samstag.

Herstellungsproblem in Spanien

Das Unternehmen geht eigenen Angaben zufolge davon aus, dass das Herstellungsproblem in einer der Produktionslinien in der beauftragten Herstellungsstätte in Spanien aufgetreten sei. Japanischen Medien zufolge wurden die drei am Donnerstag aus dem Verkehr gezogenen Chargen etwa zeitgleich in Spanien produziert.

Japan lässt Corona-Impfstoffe von Moderna und Astrazeneca zu
Japan lässt Corona-Impfstoffe von Moderna und Astrazeneca zu - AFP/Archiv

Bislang wurden rund 44 Prozent der japanischen Bevölkerung vollständig gegen das Coronavirus geimpft. Das Gastgeberland der Olympischen Sommerspiele und der Paralympics kämpft derzeit gegen einen Rekordanstieg der Corona-Neuninfektionen wegen der hochansteckenden Delta-Variante.

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