In einer ganzen Charge von Corona-Impfampullen wurden fremde Substanzen festgestellt. Deshalb werden in Japan 1,63 Mio. Dosen aus dem Verkehr gezogen.
Moderna Japan
Impfung in Japan - POOL/AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • In Japan werden 1,63 Millionen Impfdosen von Moderna aus dem Verkehr gezogen.
  • Dies, weil mehrere Impfzentren fremde Substanzen in den Ampullen feststellten.
  • Moderna wurde veständigt und um eine Untersuchung gebeten.

Japan stoppt nach Berichten über die Verunreinigung mehrerer Ampullen die Verwendung von 1,63 Millionen Dosen des Corona-Impfstoffs von Moderna. Das Pharmaunternehmen Takeda, das in Japan für die Verteilung des Moderna-Vakzins zuständig ist, teilte am Donnerstag mit, mehrere Impfzentren im Land hätten «fremde Substanzen» in noch ungeöffneten Impfstoffampullen festgestellt. Daher sei in Abstimmung mit dem Gesundheitsministerium entschieden worden, die Impfdosen von drei ganzen Chargen nicht mehr zu verwenden.

Das Unternehmen teilte weiter mit, der US-Hersteller Moderna sei verständigt und um eine «dringliche Untersuchung» gebeten worden. Zur Art der mutmasslichen Verunreinigungen machte Takeda keine Angaben. Berichte über gesundheitliche Probleme als Folge der beanstandeten Substanzen wurden demnach bislang nicht gemeldet.

Nur eine Charge der Ampullen verschmutzt

Regierungssprecher Katsunobu Kato führte aus, Verunreinigungen seien nur in den Ampullen einer Charge des Moderna-Impfstoffs festgestellt worden. Die anderen beiden Chargen seien als Vorsichtsmassnahme aus dem Verkehr gezogen worden. Auch Kato betonte, dass bislang keine gesundheitlichen Probleme im Zusammenhang mit den beanstandeten Impfdosen gemeldet worden seien. «Aber wir fordern Menschen, die irgendeine Anomalie wahrnehmen, auf, ihren Arzt zu konsultieren», fügte der Regierungssprecher hinzu.

Coronavirus
Eine Person erhält eine Impfung. (Archiv) - dpa

Japanischen Medien zufolge wurden alle drei aus dem Verkehr gezogenen Chargen etwa zeitgleich in Spanien produziert. Die verunreinigenden Substanzen seien in 39 ungeöffneten Ampullen in acht unterschiedlichen Impfzentren in Japan entdeckt worden, berichtete der japanische Sender NHK.

Das japanische Gesundheitsministerium will nun mit Takeda daran arbeiten, Ersatz-Impfdosen zu organisieren, damit die Impfkampagne des Landes nicht in Verzug gerät. Bislang wurden 43 Prozent der japanischen Bevölkerung vollständig gegen das Coronavirus geimpft. Derzeit kämpft das Gastgeberland der Olympischen Sommerspiele und der Paralympics gegen einen Rekordanstieg der Corona-Neuninfektionen wegen der hochansteckenden Delta-Variante. Für einige Gebiete des Landes wurden Restriktionen verhängt.

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