Die Behörden in der Demokratischen Republik Kongo haben die ursprünglich für Sonntag geplante Veröffentlichung der Wahlergebnisse verschoben.
Wähler stehen Schlange
Wähler warten vor der St. Raphael Schule in Kinshasa, um dort in einem Wahllokal ihre Stimme abzugeben. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Im Kongo wird die Veröffentlichung der Wahlresultate verschoben.
  • Der Grund dafür sind laut der nationalen Wahlkommission logistische Probleme.
  • Erst rund die Hälfte der Stimmzettel seien eingegangen.

Die Resultate der historischen Abstimmung würden «kommende Woche» bekanntgegeben, sagte der Chef der nationalen Wahlkommission (Céni), Corneille Nangaa, am Samstag der Nachrichtenagentur AFP. Er begründete die Entscheidung mit logistischen Problemen. Demnach sei bislang nur knapp die Hälfte der Stimmzettel bei der Céni eingegangen.

Ein genaues Ersatzdatum für die Veröffentlichung der Ergebnisse nannte Nangaa nicht. «Wir kommen gut voran, aber wir haben noch nicht alles», sagte er. «Kommende Woche werden wir liefern.» Bei der Céni werden die Resultate der Wahl vor der Veröffentlichung zusammengeführt.

39 Millionen Bürger waren am vergangenen Sonntag zur Wahl eines Nachfolgers von Präsident Joseph Kabila aufgerufen. Abgestimmt wurde zudem über ein neues Parlament und neue Provinzregierungen.

Die einflussreiche Katholische Kirche in dem Land hatte bereits am Donnerstag die wahrheitsgemässe Veröffentlichung der Ergebnisse der Präsidentschaftswahl gefordert. Die Bischofskonferenz ist nach eigenen Angaben im Besitz von Daten aus den Wahllokalen, wonach der Sieger bereits feststehe.

Die Demokratische Republik Kongo ist eines der instabilsten Länder Afrikas. Seit dem Ende der belgischen Kolonialherrschaft 1960 gab es noch nie einen friedlichen Machtwechsel. Beobachter fürchten, dass es auch diesmal wieder blutige Gewalt geben könnte, sollten die verkündeten Ergebnisse nicht glaubwürdig sein.

Die Präsidentschaftswahl hätte laut Verfassung eigentlich schon vor zwei Jahren stattfinden müssen. Da sich Amtsinhaber Joseph Kabila jedoch weigerte, wie vorgesehen nach zwei Amtszeiten abzutreten, wurden die Wahlen mehrfach verschoben. Proteste dagegen wurden blutig niedergeschlagen.

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