Während der Auszählung der Stimmen im Kongo schaltete die Regierung das Internet erst einmal ab. Auch SMS-Dienste sollen nicht funktionieren.
Wähler im Kongo unterbrechen eine Ansprache.
Im Grossteil des Kongos wurden am Sonntag Wahlen abgehalten. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Im Kongo wurde das Internet am Montag «aus Sicherheitsgründen» abgeschalten.
  • Die Unterbrechungen dauerten heute Dienstag seit 24 Stunden an.

Nach der Präsidentenwahl im Kongo herrscht weiter Aufruhr in der Bevölkerung. Während der Auszählung der Stimmen schaltete die Regierung das Internet in dem Land mit 81 Millionen Einwohnern am Montag erst einmal ab – nach eigenen Angaben «aus Sicherheitsgründen». SMS-Dienste funktionierten Einwohnern zufolge ebenfalls nicht, auch der landesweit viel gehörte französische Auslandssender RFI war nicht zu empfangen. Die Unterbrechungen dauerten heute Dienstag seit 24 Stunden an.

Die Opposition warf der Regierung vor, mit der Netzsperre «hinter verschlossenen Türen Betrug begehen» zu wollen, wie der Chef der Wahlkampagne des Kandidaten Martin Fayulu, Pierre Lumbi, sagte. Nach Protesten im Vorfeld der Wahl war auch die Stimmabgabe am Sonntag von Gewalt und Pannen überschattet.

Vereidigung vor Wahl

Für Unmut hatte die Entscheidung der Wahlkommission gesorgt, die Wahl in mehreren Regionen auf März zu verschieben, obwohl der Gewinner dessen ungeachtet am 18. Januar als neuer Präsident vereidigt werden soll.

Der seit 17 Jahren amtierende Joseph Kabila durfte nicht erneut antreten, wahrscheinlich ist der Sieg seines Gefolgsmannes Emmanuel Ramazani Shadary. Gegen ihn waren 20 oppositionelle Kandidaten angetreten. Ein vorläufiges Ergebnis wird am 6. Januar erwartet.

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