Die deutschen Behörden schafften den Afghanen Dschamal M. aus. Nun töteten die Taliban seinen Vater.
Ein afghanischer Soldat patrouilliert nach einem Angriff der Taliban. (Symbolbild)
Ein afghanischer Soldat patrouilliert nach einem Angriff der Taliban. (Symbolbild) - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der aus Deutschland abgeschobene Afghane beging Selbstmord nach seiner Ankunft in Kabul.
  • Die Taliban haben nun seinen Vater umgebracht.

Der Vater des aus Deutschland abgeschobenen Asylbewerbers Dschamal M. ist in Nordafghanistan von Taliban getötet worden. Chotscha Saratschuddin Safari, ein Bezirksgouverneur in der Provinz Fariab (AFG), sei gemeinsam mit zwei Leibwächtern und seinem Fahrer am Donnerstagnachmittag (Ortszeit) in einen Hinterhalt der Aufständischen geraten, sagte Mohammed Rosi, ein Provinzrat.

Der abgeschobene Asylbewerber Dschamal M. hatte kurz nach seiner Ankunft in Kabul am 4. Juli in einem Hotel Selbstmord begangen. Nach rund acht Jahren in Deutschland war Dschamal M. aus Hamburg abgeschoben worden, weil er mehrere Straftaten begangen hatte.

Safari, der Vater von Dschamal M., habe die Sicherheitsbehörden nicht im Vorhinein von seiner Fahrt informiert, sein Auto sei nicht gepanzert gewesen, sagte der Sprecher der Provinzregierung, Dschawid Bedar.

Safari hatte vom Tod seines Sohnes in Kabul in den Fernsehnachrichten erfahren. Der dramatische Fall um Dschamal M. war in Deutschland mitten in eine erhitzte Debatte über Asylverfahren gefallen. Er hatte sowohl neue Kritik an Abschiebungen nach Afghanistan als auch an Bemerkungen von Bundesinnenminister Horst Seehofer ausgelöst.

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