Die radikalislamischen Taliban wollen dem Internationalen Roten Kreuz in Afghanistan keinen Schutz mehr gewähren.
Ein Mann im Rollstuhl fährt an einem Fahrzeug des Internationalen Roten Kreuzes in der afghanischen Hauptstadt Kabul vorbei.
Ein Mann im Rollstuhl fährt an einem Fahrzeug des Internationalen Roten Kreuzes in der afghanischen Hauptstadt Kabul vorbei. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Das Rote Kreuz wird nicht länger von radikalislamischen Taliban verschont.
  • Die Dschihadisten kündigen die Sicherheitsgarantie wegen «nicht angemessener Versorgung».

Als Begründung für die Entscheidung dem Internationalen Roten Kreuz in Afghanistan keinen Schutz mehr zu gewähren, führten die radikalislamischen Taliban am Mittwoch an, dass das Rote Kreuz Häftlinge im Hungerstreik im Pul-e Charkhi-Gefängnis in Kabul nicht angemessen medizinisch versorgt habe.

Daher zögen die Dschihadisten ihre Zusage zurück, Personal und Einrichtungen des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) zu schützen. Dies gelte, bis das Rote Kreuz zusage, sein Verhalten zu ändern.

Rotes Kreuz besuchte das Gefängnis gerade erst

Eine IKRK-Sprecherin erklärte in Genf, erst am Montag hätten Rotkreuz-Mitarbeiter das Gefängnis besucht und Hungerstreikenden Infusionen angelegt. Als neutrale Organisation ergreife das IKRK weder Partei bei einem Hungerstreik noch frage es nach den Gründen oder versuche, die Hungernden von ihrer Aktion abzubringen. Das Rote Kreuz werde mit den Taliban Kontakt aufnehmen und nicht öffentlich zu der Ankündigung Stellung nehmen.

Nachdem bei Angriffen zahlreiche Mitarbeiter getötet worden waren, hatte das Rote Kreuz im vergangenen Jahr angekündigt, sein Engagement in Afghanistan zurückzufahren.

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