Auf politischer Ebene stehen die Zeichen auf Entspannung. Die USA und die Taliban reden über Frieden in Afghanistan. Dort geht das Töten umso härter weiter.
Taliban
Mitglieder der Taliban, die in Afghanistan an der Macht sind. (Archivbild) - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die USA und die Taliban trafen sich dieses Wochenende zu weiteren Gesprächen.
  • Die Taliban setzten währenddessen ihre Angriffe fort.

Die USA und die Taliban haben am Wochenende ihre Gespräche über eine Beilegung des fast 18 Jahre andauernden Afghanistankrieges fortgesetzt. Die Gespräche fanden im im Golfemirat Katar statt.

Bei den angestrebten Vereinbarungen gehe es um die Terrorismusbekämpfung, den Truppenabzug und eine Übereinkunft zu innerafghanischen Verhandlungen. Auch gehe es um eine umfassende, anhaltende Waffenruhe. Das sagte ein Mitarbeiter des US-Sondergesandten für Afghanistan, Zalmay Khalilzad, der Deutschen Presse-Agentur am Samstag in Kabul. In Afghanistan selbst gingen die Kämpfe derweil mit Dutzenden Toten weiter.

Beide Seiten wollen Leiden des Volkes beenden

Die genannten Themen standen schon im Mittelpunkt der vorangegangenen Gesprächsrunden der US-Vertreter mit den radikalislamischen Aufständischen.

«Beide Seiten haben hervorgehoben, wie wichtig es ist, das Leiden des afghanischen Volkes zu beenden, welches sich nach Frieden sehnt». Das erklärte Katars Aussenministerium. Das Ministerium tritt bei den Gesprächen als Vermittler auf. «Auch betonten sie den beidseitigen Wunsch, schnell voranzukommen und spürbare Fortschritte zu machen.»

USA wollen Einigung mit Taliban bis September

Laut einem Taliban-Sprecher fokussierte sich die jüngste Gesprächsrunde auf die Erstellung eines Zeitplans für den Abzug der internationalen Truppen. Die USA streben eine Einigung mit den Taliban bis zum 1. September an.

Am Freitag hatte Bundesaussenminister Heiko Maas seinem Amtskollegen Salahuddin Rabbani Deutschlands weitere Unterstützung für einen Friedensprozess in Afghanistan zugesagt. Deutschland sei mit Katar bereit zu helfen, Bedingungen für einen innerafghanischen Dialog zu schaffen, sagte Maas.

Taliban setzen Angriffe fort

Trotz der Gespräche setzten die Taliban ihre Angriffe auf afghanische Sicherheitskräfte und deren Einrichtungen am Wochenende fort. Dabei wurden mindestens 65 Menschen getötet. Die Attacken ereigneten sich laut Behörden in den Provinzen Baghlan, Kandahar, Kundus und Fara.

In Baghlan zerstörten die Radikalislamisten am Samstag zwei Kontrollpunkte der Armee. Dabei töteten sie mindestens 26 Angehörige einer von der Regierung unterstützten Miliz. Sie nahmen nach Angaben von Lokalpolitikern zudem zwei Gefangene. Zwölf weitere Paramilitärs wurden verwundet.

Im südlichen Kandarhar sprengten die Aufständischen vier gestohlene Militärfahrzeuge nahe einem Polizeihauptquartier in die Luft. Dabei wurden der Polizei zufolge elf Soldaten sowie acht dort untergebrachte Angestellte der Wahlkommission getötet. Zudem gebe es Dutzende Verletzte.

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