Neue US-Sicherheitsstrategie: Beziehung zu Europa angespannt

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Qatar,

Die neue Sicherheitsstrategie der USA belastet wegen ihrer deutlichen Kritik an Europa die transatlantischen Beziehungen.

Aussenbeauftragte Kaja Kallas
Trotz der neuen US-Sicherheitsstrategie erwartet EU-Aussenbeauftragte Kaja Kallas kein Abrücken der transatlantischen Zusammenarbeit. (Archivbild) - keystone

Die neue Sicherheitsstrategie der USA sorgt mit ihrer scharfen Kritik an Europa für Spannungen in den transatlantischen Beziehungen. Während die Attacken aus Washington andauerten, bemühte sich die EU-Aussenbeauftragte Kaja Kallas, die Wogen zu glätten. «Die USA sind immer noch unser grösster Verbündeter», sagte Kallas beim Doha Forum, einer jährlich stattfindenden diplomatischen Konferenz in Katar.

Trotz Differenzen bei verschiedenen Themen zwischen den USA und Europa gelte das «allgemeine Prinzip» weiterhin: «Wir sind die engsten Verbündeten und sollten zusammenhalten.» Natürlich gebe es viel Kritik, räumte Kallas ein, und «einen Teil davon halte ich auch für wahr». So habe Europa die eigene Macht gegenüber Russland beispielsweise unterschätzt. «Wir sollten selbstbewusster sein, das ist sicher.»

Amerikanische Angriffe auf Europas Politik

Aus den USA rissen die Attacken gegen Europa indessen nicht ab. Anlässlich einer Entscheidung der EU, eine Millionenstrafe gegen Elon Musks Online-Plattform X wegen Transparenzmängeln zu verhängen, äusserte sich der Vize-Aussenminister der USA, Christopher Landau, erneut kritisch. In einem X-Beitrag beschwerte er sich über die Doppelrolle der Staaten, die sowohl der Nato, als auch der EU angehörten.

Hätten diese Staaten ihren «Nato-Hut» auf, pochten sie auf die Bedeutung der transatlantischen Zusammenarbeit, schrieb Landau. Mit ihrem «EU-Hut» verfolgten sie gleichzeitig aber politische Agenden, «die oft den Interessen und der Sicherheit der USA völlig zuwiderlaufen». Als Beispiele nannte er unter anderem «Zensur, wirtschaftlichen Selbstmord/Klimafanatismus, offene Grenzen». Die USA könnten diesen Widerspruch nicht länger ignorieren, schrieb Landau weiter. «Wir können nicht so tun, als wären wir Partner, während diese Nationen zulassen,

US-Regierung zeichnet düsteres Bild von Europa

dass die unge­wählte undemokratische und nicht repräsentative Bürokratie der EU in Brüssel eine Politik des zivilisatorischen Selbstmords verfolgt.»

Landau hatte in der vergangenen Woche als Vertretung für US-Aussenminister Marco Rubio am Treffen der Nato-Aussenminister in Brüssel teilgenommen. Ein triftiger Grund für die Absage Rubios wurde zunächst nicht genannt. Dass ein US-Aussenminister nicht persönlich an einem formellen Nato-Aussenministertreffen teilnimmt ist höchst ungewöhnlich.

Die US-Regierung hatte am Donnerstag ihre neue Sicherheitsstrategie veröffentlicht und darin ein düsteres Bild der Lage in Europa gezeichnet. US-Präsident Donald Trump brandmarkt darin unter anderem die aktuelle politische Landschaft in der EU als Bedrohung für amerikanische Interessen. Beklagt wird ausserdem ein angeblicher Verlust der Demokratie und Meinungsfreiheit in Europa. Eine Kurskorrektur sei notwendig, hiess es in dem Dokument.

Europäische Reaktionen auf US-Kritik

Aus europäischen Staaten kam an der neuen Strategie umgehend scharfe Kritik. Der deutsche Aussenminister Johann Wadephul sagte zu den kritischen Äusserungen zur Meinungsfreiheit, er glaube «nicht, dass irgendjemand uns dazu Ratschläge geben muss». Auch die EU-Kommission von Ursula von der Leyen wies die Vorwürfe gegen die EU zurück.

Kommentare

User #2450 (nicht angemeldet)

Natürlich ist die Aussage 'der aktuellen US-Regierung' tendenziös. Aber die von arroganten Funktionären gesteuerte EU ist sicher auch nicht das was unser Kontinent wirklich voran bringt.

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