Der Uno-Sicherheitsrat hat einstimmig den Einsatz von Gewalt gegen friedliche Demonstranten in Myanmar verurteilt.
Polizeieinsatz bei Protesten in Myanmar
Polizeieinsatz bei Protesten in Myanmar - AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der UN-Sicherheitsrat hat die Gewalt gegen Demonstranten in Myanmar verurteilt.
  • Eine erste von Grossbritannien eingereichte Fassung wurde aber wegen China geändert.
  • Das Land wollte keine Sanktionsdrohungen und das Wort «Tötung» durch «Tod» ersetzt haben.

Die Ratsmitglieder prangerten in ihrer Erklärung am Donnerstag den «Tod von hunderten Zivilisten, unter ihnen Frauen und Kinder» an. Sie äusserten sich tief besorgt über die «sich schnell verschlechternde Lage» in dem südostasiatischen Land.

Der Uno-Sicherheitsrat in New York hatte seit Mittwoch auf Antrag Grossbritanniens über die jüngste Gewalt gegen Demonstranten in Myanmar beraten.

myanmar (birma)
Im Februar 2021 gab es einen Militärputsch in Myanmar (Birma). - dpa

Am Samstag waren nach Uno-Angaben landesweit mindestens 107 Menschen getötet worden, darunter sieben Kinder. Es war der bislang blutigste Tag der Proteste gegen die Militärherrschaft in Myanmar seit Anfang Februar.

China lehnte Drohungen mit Sanktionen ab

Im Sicherheitsrat wurde lange um die gemeinsame Erklärung gerungen. Die vorherigen Fassungen des von Grossbritannien eingereichten Textes enthielten indirekte Drohungen mit Sanktionen gegen die Militärjunta. Nach Angaben von Diplomaten wurde dies aber von China abgelehnt. Peking habe auch durchgesetzt, dass nicht von der «Tötung» sondern vom «Tod» von hunderten Zivilisten die Rede ist.

Es sei dennoch ein «sehr wichtiges Signal», dass der Sicherheitsrat mit einer Stimme spreche, sagte ein Uno-Botschafter. Es ist die dritte einstimmige Erklärung des Uno-Gremiums zu den Vorgängen in Myanmar seit dem Militärputsch in dem südostasiatischen Land Anfang Februar.

Sicherheitsrat der Vereinten Nationen
Mitglieder des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen in New York City. (Archvibild) - dpa

Die Junta sieht sich seit dem Umsturz massiven Protesten gegenüber, gegen die sie äusserst brutal mit Tränengas, Gummigeschossen und scharfer Munition vorgeht. Nach Angaben von Aktivisten wurden dabei bereits mehr als 535 Menschen getötet.

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