Die UN-Mission erklärte am Freitag, sie verfolge die Entwicklung in der umkämpften Stadt Tarhuna mit grosser Sorge.
Libyen
Männer vor libyschen Fahnen. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Vereinten Nationen schlagen nach erneuten Eskalationen in Libyen Alarm.
  • In dem nordafrikanischen Land herrscht seit 2011 Bürgerkrieg.
  • Die Regierung unter Fajis Sarradsch kämpft gegen die Truppen von Chalifa Haftar.

Nach der erneuten Eskalation der Gewalt in Libyen schlagen die Vereinten Nationen Alarm. Die UN-Mission erklärte am Freitag, sie verfolge mit grosser Sorgen die Entwicklung in der umkämpften Stadt Tarhuna. Sie warnte zugleich vor Angriffen auf Zivilisten, aussergerichtlichen Bestrafungen, Plünderungen und Brandschatzungen.

In dem nordafrikanischen Land herrscht seit dem vom Westen unterstützten Sturz des Langzeitmachthabers Muammar al-Gaddafi 2011 Bürgerkrieg. Die international anerkannte Regierung unter Fajis Sarradsch kämpft gegen die Truppen des einflussreichen Generals Chalifa Haftar.

Dank militärischer Unterstützung der Türkei konnten die Regierungsanhänger zuletzt wichtige Erfolge erzielen. So nahmen sie vor einigen Tagen die strategisch bedeutende Luftwaffenbasis Al-Watia ein und drängten Haftars Einheiten weiter zurück.

Khalifa Haftar
General Khalifa Haftar (r.), Kommandant der Libyschen Nationalarmee (LNA) mit dem Libyschen Premierminister Fayez al-Sarraj (l.) bei einem Treffen mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron. - Keystone

Am Freitag erhöhten die Regierungstruppen ihren Druck auf Tarhuna rund 90 Kilometer südöstlich der Hauptstadt Tripolis. Sie warfen Flugblätter ab und forderten die dortigen Aufständischen auf, ihre Waffen niederzulegen. Zivilisten sollten in ihren Häusern bleiben.

UN-Libyen-Vermittlerin Stephanie Williams hatte erst vor einem Stellvertreterkrieg gewarnt und die immer stärker werdende ausländische Einmischung in den Konflikt beklagt. Dies sei ein offener Bruch des geltenden Waffenembargos. Während die Regierung von der Türkei unterstützt wird, erhält Haftar Hilfe von Ägypten, den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) und Russland.

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