Fast drei Viertel der rund sechs Millionen venezolanischen Flüchtlinge in Lateinamerika und der Karibik haben nicht genug zu essen, keine angemessene Unterkunft, Arbeit oder medizinische Versorgung. Dies ging aus einem Bericht der Internationalen Organisation für Migration (IOM) und dem UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR am Mittwoch (Ortszeit) hervor. Demnach seien trotz der Fortschritte, die durch verschiedene Initiativen in der Region erzielt wurden, ein besserer Schutz der Migranten und Zugang zu Versorgung und Arbeit notwendig.
Migranten aus Venezuela
Eine Frau hält ihr Kleinkind inmitten von venezolanischen Migranten. In der Nähe eines Grenzkontrollpunkts warten sie darauf, Einreisekontrollen zu durchlaufen. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Vor allem die steigenden Lebenshaltungskosten und die hohe Arbeitslosigkeit in Folge der Corona-Pandemie haben die Lage für viele venezolanische Flüchtlinge in den sie aufnehmenden Ländern immer schwieriger gemacht.

So gaben dem Bericht zufolge in Ecuador beispielsweise 86 Prozent der Venezolaner an, dass ihr Einkommen nicht ausreicht, um ihre Grundbedürfnisse zu decken, während in Chile 13 Prozent der Venezolaner unterhalb der Armutsgrenze leben.

Das ölreiche Venezuela steckt seit Jahre in einer tiefen politischen, wirtschaftlichen und humanitären Krise. Insgesamt mehr als sieben Millionen Menschen haben das südamerikanische Land offiziellen Statistiken zufolge angesichts von Armut und Gewalt verlassen.

Mehr als 150 000 Menschen, die meisten aus Venezuela, durchquerten nach Angaben der panamaischen Migrationsbehörde in den vergangenen neun Monaten den gefährlichen Darién-Dschungel zwischen Kolumbien und Panama nach Norden. Das ist eine Rekordzahl. Die USA und Mexiko vereinbarten am Mittwoch neue Regeln für Migranten aus Venezuela.

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