Die Führung der UN-Friedenstruppe in Zypern ruft zur Achtung des Mandats und Deeskalation auf. Türkische Zyprer hatten UN-Personal angegriffen.
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UN-Blauhelme sind Friedenstruppen der Vereinten Nationen (Symbolbild). - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Türkische Zyprer haben UN-Personal angegriffen und Fahrzeuge beschädigt.
  • Der Vorfall bezieht sich auf nicht genehmigte Bauarbeiten innerhalb der UN-Pufferzone.
  • Die UN fordert Respekt vor dem Mandat und die Vermeidung weiterer Spannungen.

Die Führung der UN-Friedenstruppe in Zypern (UNFICYP) hat Angriffe auf UN-Personal und die Beschädigung von Fahrzeugen durch türkische Zyprer verurteilt. Die Bedrohung der Sicherheit der Friedenstruppen der Vereinten Nationen und die Beschädigung von UN-Eigentum seien inakzeptabel. Sie stellten nach internationalem Recht «ein schweres Verbrechen dar, das mit allen Mitteln des Gesetzes verfolgt werden wird». So hiess es in einer Erklärung der UN auf Zypern am Freitag weiter.

Die Führung der Blauhelme-Einheit forderte die türkisch-zyprische Seite auf, das Mandat der Mission innerhalb der UN-Pufferzone zu respektieren. Sie solle alle Handlungen unterlassen, die zu einer weiteren Eskalation der Spannungen führen könnten. Ausserdem solle das gesamte (türkisch-zyprische) Personal und die Ausrüstung unverzüglich aus der UN-Pufferzone abgezogen werden. So hiess es in der UNFICYP-Erklärung weiter.

UN-Friedenssoldaten blockieren nicht genehmigte Bauarbeiten

Der Vorfall ereignete sich innerhalb der Pufferzone in der Nähe von Pyla (türkisch: Pile), als UN-Friedenssoldaten nicht genehmigte Bauarbeiten der türkischen Zyprer in diesem Gebiet blockierten. Es geht um den Bau einer Verbindungsstrasse, die zwei türkisch-zyprische Dörfer miteinander verbinden soll. Diese neue Strasse verläuft aber innerhalb der Pufferzone, in der nichts ohne die Genehmigung beider Seiten geändert werden darf. Das berichteten zyprische Medien am Freitag.

Stacheldraht in Nicosia
Stacheldraht in Nicosia in der von den UN kontrollierten Pufferzone. Das als «grüne Linie» bezeichnete Gebiet trennt die griechischen Zyprer im Süden von den türkischen im Norden. Foto: Petros Karadjias/AP - dpa-infocom GmbH

Die Mittelmeerinsel Zypern ist nach einem griechischen Putsch und einer türkischen Militärintervention seit 1974 geteilt. Die Pufferzone zwischen den beiden Teilen der Insel wird von Blauhelm-Soldaten der Vereinten Nationen überwacht. Die Republik Zypern ist seit 2004 Mitglied der EU. Das EU-Recht und Regelwerk gelten, so lange es keine Lösung gibt, nur im Südteil der Inselrepublik.

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