Das UN-Menschenrechtsbüro ist tief besorgt über die anhaltende Gewalt gegen Flüchtlinge und andere Migranten in Libyen.
Flüchtlinge werden in der Nähe der libyschen Küste von der Küstenwache gerettet.
Flüchtlinge werden in der Nähe der libyschen Küste von der Küstenwache gerettet. - AP Photo
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Das Wichtigste in Kürze

  • Das UN-Menschenrechtsbüro sorgt sich um Flüchtlinge in Libyen.
  • Es gebe dort weder genügend Wasser oder Essen.

Das UN-Menschenrechtsbüro ist tief besorgt über die anhaltende Gewalt gegen Flüchtlinge und andere Migranten in Libyen. Bei den jüngsten Razzien vergangene Woche seien mehr als 4000 Menschen festgenommen und in Lager mit unzumutbaren Zuständen gebracht worden, sagte eine Sprecherin am Dienstag in Genf.

Es gebe dort weder genügend Wasser oder Essen. Unter den Festgenommenen seien Flüchtlinge unter dem Schutz des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR gewesen, die auf ihre Umsiedlungspapiere warteten.

Als Menschen Tage später versuchten, aus den Internierungslagern zu fliehen, hätten bewaffnete Wachen sie verfolgt, geschlagen und auf sie geschossen. Wie viele Menschen ums Leben kamen, konnte das Büro nicht sagen. Libyen ist eines der wichtigsten Transitländer für Migranten und Flüchtlinge auf ihrem Weg nach Europa.

Libysche Küstenwache hindert Migranten an Durchreise

Das Büro appellierte an die Behörden, Einsätze der Sicherheitskräfte auf Schlepperbanden zu richten, nicht auf die Migranten, die selbst meist Opfer der Schlepper seien, sagte die Sprecherin. Die Vorfälle zeigten erneut, dass Libyen kein sicheres Land sei. Das Büro dringe auch auf die EU, Einsätze der libyschen Küstenwache, die viele Migranten auf dem Weg nach Europa aufhält und an Land zurückbringt, in keiner Weise zu unterstützen.

Hilfsorganisationen hatten den Behörden vergangene Woche beispiellose Härte gegen Migranten vorgeworfen. Die Zahl der festgenommenen Migranten habe sich in einer Woche auf etwa 10 000 verdoppelt, berichtete der Norwegische Flüchtlingsrat (NRC).

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