Politische Eliten im Südsudan rauben nach UN-Untersuchungen ihr eigenes Land aus und tragen so zu Instabilität und verheerender Armut bei.
Sudans Ex-Präsident Omar al-Baschir vor seinem Sturz
Sudans Ex-Präsident Omar al-Baschir vor seinem Sturz - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Seit 2018 hätten sie mehr als 73 Millionen US-Dollar abgezweigt, heisst es in einem Bericht, den Experten am Donnerstag im UN-Menschenrechtsrat in Genf präsentierten.

Es handele sich dabei nur um einen Bruchteil der Gesamtsumme, die insgesamt über verschiedene Wegen entwendet worden sei, schreiben die Experten. Die Kommission wurde 2016 vom Menschenrechtsrat beauftragt, um die Lage im Südsudan regelmässig zu untersuchen.

Erträge aus dem Handel mit Öl würden verschwinden, weil es keine Transparenz bei Zahlungen gebe und keine unabhängigen Überwachungsmechanismen. Das hätten die beteiligten Politiker absichtlich so eingerichtet, so die Experten. Die undurchsichtigen Ölkonsortien seien auch verantwortlich für teils verheerende Umweltverschmutzung, die zu Missbildungen und Krankheiten bei den Anwohnern führten.

«Unsere Dokumentation über Korruption, Veruntreuung, Bestechung und Unterschlagung durch die politischen Eliten ist nur die Spitze des Eisbergs», sagte die Vorsitzende der Untersuchungskommission, Yasmin Sooka. Die Korruption ist nach Angaben der Kommission einer der Treiber des Konflikts unter rivalisierenden Politikern. Die Kommission erstellte eine Liste mit den Namen von Verdächtigen, um etwaige Strafverfolgung zu ermöglichen. Diese unveröffentlichte Liste überreichte sie dem UN-Menschenrechtsrat.

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