Nach Jahrzehnten des Unterbruchs der diplomatischen Beziehungen zwischen Armenien und der Türkei sollen sich die beiden Länder jetzt wieder annähern.
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US-Abgeordnete erkennen «Völkermord» an Armeniern an - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Seit Jahren sind die Grenzen zwischen der Türkei und Armenien geschlossen.
  • Die diplomatischen Beziehungen der beiden Ländern ist seit langem unterbrochen.
  • Jetzt wollen sie sich wieder annähern und haben bereits Sondergesandte bestimmt.

Nach jahrelanger diplomatischer Eiszeit wollen sich die Nachbarländer Türkei und Armenien wieder einander annähern. Armenien sei bereit, die Beziehungen zu normalisieren, teilte das Aussenministerium in Eriwan am Dienstag mit.

Zuvor hatte die Türkei angekündigt, dass beide Länder Sondergesandte bestimmen wollten, um weitere Schritte abzusprechen.

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Angehörige besuchen die Gräber der Opfer des Konflikts in der Region Berg-Karabach. - Keystone

Die Grenzen zwischen beiden Ländern sind seit Jahrzehnten geschlossen. Die diplomatischen Beziehungen liegen auf Eis. Die Türkei pflegt enge Beziehungen zu Armeniens Rivalen Aserbaidschan. Ankara unterstützte Baku etwa im jüngsten Krieg um Berg-Karabach im Südkaukasus 2020 auch militärisch.

Historisch belastete Beziehungen

Die Beziehungen zwischen Armenien und der Türkei sind auch historisch stark belastet. Während des Ersten Weltkriegs wurden Armenier systematisch verfolgt und auch auf Todesmärsche geschickt. Historiker sprechen von bis zu 1,5 Millionen Opfern.

Die Türkei als Nachfolgerin des Osmanischen Reichs gesteht den Tod von 300'000 bis 500'000 Armeniern ein. Trotz des Bedauerns der Massaker lehnt Ankara eine Einstufung als Genozid jedoch ab.

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