Trotz eines Reiseverbots ist der selbst ernannte Interimspräsident und Oppositionsführer Juan Guaidó aus Venezuela ins Nachbarland Kolumbien gereist.
Juan Guaido, selbsternannter Interimspräsident von Venezuela, lässt sich als Parlamentsvorsitzender vereidigen. Foto: Andrea Hernandez Briceño/AP/dpa
Juan Guaido, selbsternannter Interimspräsident von Venezuela, lässt sich als Parlamentsvorsitzender vereidigen. Foto: Andrea Hernandez Briceño/AP/dpa - dpa-infocom GmbH
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Juan Guaidó ist trotz Reiseverbot nach Kolumbien gereist.
  • Der selbsternannte Interimspräsident kämpft in Venezuela weiterhin um die Macht.

Trotz eines Reiseverbots ist der selbst ernannte Interimspräsident und Oppositionsführer Juan Guaidó aus seiner Heimat Venezuela ins Nachbarland Kolumbien gereist. «Wir heissen Präsident Guaidó in Kolumbien willkommen», schrieb Kolumbiens Staatschef Iván Duque am Sonntag auf Twitter.

«Heute Nachmittag haben wir ein Arbeitstreffen.» Zudem soll Guaidó am Montag an einem regionalen Ministertreffen zum Thema Terrorismus in Bogotá teilnehmen, bei dem auch US-Aussenminister Mike Pompeo erwartet wird.

guaido
Oppositonsführer Juan Guaidó in Caracas - AFP

Parlamentschef Guaidó hatte sich vor einem Jahr zum Interimspräsidenten erklärt und den sozialistischen Staatschef Nicolás Maduro damit herausgefordert. Zwar ist Maduro mittlerweile weltweit weitgehend isoliert, allerdings hält er sich mithilfe des Militärs weiter an der Macht.

Guaidó wird auf dem internationalen Parkett zwar hofiert, kann sich in Venezuela aber nicht durchsetzen. Die humanitäre Lage in dem einst reichen Land mit den weltgrössten Erdölreserven ist katastrophal. 4,5 Millionen der gut 30 Millionen Venezolaner haben das Land bereits verlassen.

Laufende Strafverfahren

Wegen laufender Strafverfahren darf Guaidó das Land eigentlich nicht verlassen. Im vergangenen Jahr war er ebenfalls nach Kolumbien und in andere südamerikanische Länder gereist.

Bei seiner Rückkehr wurde er am Flughafen von Caracas von einer Reihe ausländischer Diplomaten erwartet, die mit ihrer Anwesenheit seine Festnahme verhindern wollten. Wegen Einmischung in die inneren Angelegenheiten wurde der deutsche Botschafter daraufhin zur unerwünschten Person erklärt und des Landes verwiesen.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

TwitterTerrorismusMike PompeoNicolás MaduroBotschafterFlughafen