Präsidentschaftskandidat Miguel Uribe weiter in Lebensgefahr
Der kolumbianische Präsidentschaftskandidat Miguel Uribe wurde angeschossen und schwebt weiter in Lebensgefahr.

Der kolumbianische Präsidentschaftskandidat Miguel Uribe schwebt nach Schüssen weiter in Lebensgefahr. Er befinde sich nach einer ersten erfolgreichen Operation weiter in einem «äussersten ernsten Zustand», teilte das behandelnde Krankenhaus in Bogotá mit.
«Er kämpft heftig um sein Leben», erklärte Uribes Ehefrau María Claudia Tarazona. Auf Uribe war am Samstag während eines Wahlkampfauftritts in Bogotá mehrfach geschossen worden. Zwei Schüsse trafen ihn am Kopf, ein weiterer am Knie.
Bei dem mutmasslichen Schützen handelte es sich der Polizei zufolge um einen etwa 15 Jahre alten Jugendlichen. Bei seiner Überwältigung sei der Junge verletzt worden, er werde deshalb medizinisch behandelt. Über das Tatmotiv war am Sonntag weiter nichts öffentlich bekannt.
Laut Polizei hatte es vorab keine konkreten Drohungen gegen Uribe gegeben, der ausser ein prominenter Kritiker der linksgerichteten Regierung von Gustavo Petro auch ein entschiedener Gegner der Guerillagruppen und mächtigen Drogenkartelle in dem südamerikanischen Land ist. Die kolumbianische Regierung kündigte an, alle Ressourcen von Polizei, Armee und Geheimdienst zu nutzen, um die Tat aufzuklären und mögliche Drahtzieher zu fassen.
Verteidigungsminister Pedro Sánchez erklärte am Sonntag, dass etwa 100 Ermittler an dem Fall arbeiteten. Zuvor hatten die Behörden bereits eine Belohnung in Höhe von umgerechnet mehr als 600'000 Euro für Hinweise zur Aufklärung der Tat ausgesetzt.
Der Anschlag löste in Kolumbien grosse Erschütterung aus. In den grossen Städten des Landes zündeten am Sonntag hunderte Menschen Kerzen für Uribe an und beteten für ihn.
«Unsere Herzen sind gebrochen, Kolumbien leidet», sagte etwa die 41 Jahre alte Carolina Gomez, als sie vor Uribes Krankenhaus eine Kerze anzündete. Die dort versammelten Menschen riefen «Stärke für Dich, Miguel» und «Das Volk ist mit Dir». Uribes Frau dankte den Kolumbianern für ihre Unterstützung und rief sie auf, gemeinsam dafür zu beten, dass ihr Mann durchkomme.