Touri-Insel Bali stellt Hotels Abfall-Ultimatum
Abfall-Touristen im Visier: Balis Umweltminister greift durch – Sterne-Hotels erhalten eine dreimonatige Frist.

Das Wichtigste in Kürze
- 1'800 Tonnen Müll sollen täglich auf der grössten Mülldeponie Balis landen.
- Indonesiens Minister zieht nun die Sterne-Hotels in Verantwortung.
- Sie haben drei Monate Zeit, um die Verantwortung für ihren Abfall zu übernehmen.
Die Trauminsel Bali droht unter Abfallbergen zu ersticken – und Hauptverursacher sollen die Touristen sein. Nun zieht der balinesische Umweltminister Hanif Faisol Nurofiq die Reissleine. Er verhängt ein Abfall-Ultimatum für die Sterne-Hotels auf Bali, um die Müll-Berge zu reduzieren.
Laut Nurofiq landen täglich 1'800 Tonnen Müll auf der grössten offenen Mülldeponie Balis. Das sei weit mehr, als 1,1 Millionen Einheimische produzieren könnten, warnt der Minister. Woher kommt also der ganze Müll?
Die Antwort ist für Nurofiq klar: Rund 500 Tonnen täglich stammen allein aus dem Tourismussektor. Vor allem aus Hotels, Resorts und weiteren touristischen Einrichtungen, berichtet das Portal «The Bali Sun».
Nun zieht der Umweltminister Konsequenzen: Wer Müll nicht reduziert, muss mit harten Auflagen rechnen. Denn die Touristen bringen nicht nur Geld – sondern auch eine wachsende Müllkrise.
Frist von drei Monaten
Sterne-Hotels haben jetzt drei Monate Zeit, um die Verantwortung für ihren Abfall zu übernehmen – sonst drohen Sanktionen.
Müll dürfe künftig nur noch in Ausnahmefällen an die lokale Regierung übergeben werden, sagt der Umweltminister gegenüber «The Bali Sun». Die neuen Massnahmen richten sich zunächst gezielt an Sterne-Hotels. Denn diese erzeugen deutlich mehr Abfall. Und erwirtschaften auch weit höhere Umsätze als kleinere Unterkünfte wie Pensionen oder Villen.
Der Umweltminister macht unmissverständlich klar: Bei Zuwiderhandlung würde es Sanktionen geben. Er warnt: «Bali ist wichtig: Jeder falsche Schritt, den wir tolerieren, führt unweigerlich zu Schäden.»