Ein mutmasslicher Anhänger des rechten Staatschefs Bolsonaro schoss in Brasilien auf einen linken Partei-Funktionär. Die Polizei sieht kein Hassverbrechen.
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Sicherheitskräfte in Brasilien. (Symbolbild) - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Anhänger von Staatschef Jair Bolsonaro schoss auf einer Feier in Brasilien um sich.
  • Obwohl das Todesopfer ein linker Funktionär ist, sieht die Polizei kein Hassverbrechen.
  • Die Schüsse seien vielmehr die Folge der Eskalation eines Streits gewesen.

Die Polizei sieht hinter den Todesschüssen eines mutmasslichen Anhängers des rechten Staatschefs Jair Bolsonaro auf einen Funktionär der linken Arbeiterpartei PT kein politisches Motiv.

«Es ist schwierig zu sagen, dass es sich um ein Hassverbrechen handelt, dass er getötet hat, weil das Opfer ein PT-Anhänger war». Das sagte die Kommissarin Camila Cecconello in einer Pressekonferenz am Freitag. Demnach habe der Angreifer geschossen, weil er sich beleidigt gefühlt habe; die Schüsse seien nach der Eskalation eines Streits gefallen.

Der Vorfall ereignete sich bei der Geburtstagsparty des Schatzmeisters der Arbeiterpartei in Foz do Iguaçu mit dem Thema PT vergangenes Wochenende.

Schüsse bei Feier

Die Feier im Bundesstaat Paraná endete jäh, als der spätere Todesschütze in seinem Wagen vorfuhr, in dem nach Polizeiangaben Musik mit Bezug zu Bolsonaro lief. Auf der Feier ergab sich ein Wortwechsel, in dessen Folge der Mann laut Polizei das Feuer auf den Politiker eröffnete.

Dieser sei getroffen worden, habe aber noch zurückgeschossen, bevor er seinen Verletzungen erlag. Der mutmassliche Bolsonaro-Anhänger wurde ebenfalls verletzt und später in Untersuchungshaft genommen.

Politische Spannungen verschärft

Der Vorfall droht die politischen Spannungen in Brasilien im Wahljahr weiter zu verschärfen. Im Oktober steht die Präsidentenwahl an. Der linke Ex-Präsident Luiz Inácio Lula da Silva von der Partei PT liegt in den Umfragen deutlich vor Amtsinhaber Bolsonaro. Kritiker werfen dem Rechtspopulisten vor, mit aufrührerischen Äusserungen im Stile von Ex-US-Präsident Donald Trump die Polarisierung verstärkt zu haben.

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