Tochter von Alberto Fujimori kommt auf freien Fuss
Das Oberste Gericht in Peru hat die Freilassung von Oppositionschefin Keiko Fujimori, Tochter von Alberto Fujimori, aus der Untersuchungshaft verfügt.

Das Wichtigste in Kürze
- Das Oberste Gericht in Peru hebt die Haft von Keiko Fujimori nach enger Abstimmung auf.
- Ein Urteil wegen den Korruptions-Vorwürfen würde trotzdem noch fallen.
Den mit einer knappen Mehrheit von vier zu drei Richter-Stimmen gefassten Beschluss verkündete Gerichtspräsident Ernesto Blume am Montag. Blume betonte zugleich, dass die Entscheidung keine Vorwegnahme des noch ausstehenden Urteils zu den Korruptions-Vorwürfen gegen Keiko Fujimori darstelle.
Es wurde erwartet, dass die Oppositions-Chefin und Tochter von Alberto Fujimori im Verlauf der Woche das Gefängnis verlässt. Die 44-Jährige hatte sich seit rund einem Jahr in Untersuchungshaft befunden. Ihr Mann, der US-Bürger Mark Vito, begrüsste die Entscheidung des Obersten Gerichts.
Feiern vor dem Gefängnis
«Der Gerechtigkeit wurde Genüge getan, einer göttlichen Gerechtigkeit. Gott ist gross», sagte Vito, der vor knapp zwei Wochen vor dem Gefängnis in einen Hungerstreik getreten war. Dutzende Anhänger der Oppositions-Führerin kamen vor dem Gefängnis zusammen, um die anstehende Freilassung zu feiern.

Das Oberste Gericht hatte die Dauer der Untersuchungshaft für die einflussreiche Politikerin bereits im September halbiert. Erst sollten es 36 Monate sein, es wurden dann aber nur 18 Monate daraus. Fujimori soll in die weitverzweigte Korruptions-Affäre um den brasilianischen Baukonzern Odebrecht verwickelt sein. Sie soll für den Wahlkampf 2011 etwa 1,2 Millionen Dollar erhalten haben.
Der Vater Alberto Fujimori sitzt für 25 Jahre
Odebrecht soll in zahlreichen Ländern Südamerikas Millionen von Dollar an Bestechungs-Geldern gezahlt haben, um sich öffentliche Aufträge zu sichern. Die Ermittlungen gegen den brasilianischen Bau-Riesen begannen 2014. Es gab dann nach und nach ein ausgeklügeltes System zur Zahlung von Schmiergeldern an Politiker, Parteien, Staatsbedienstete und Managerinnen.

Keiko Fujimoris Vater Alberto Fujimori hatte Peru von 1990 bis 2000 mit harter Hand regiert. 2007 wurde er der Bestechung, des mehrfachen Mordes, des Einsatzes von Todesschwadronen und anderer schwerer Menschenrechts-Verbrechen für schuldig befunden. Alberto Fujimori wurde zu 25 Jahren Gefängnis verurteilt.