Tausende Demonstranten machen mit Generalstreik Druck auf Militärrat im Sudan
Im festgefahrenen Machtkampf im Sudan haben tausende Menschen den Militärrat mit einem Generalstreik unter Druck gesetzt.
Das Wichtigste in Kürze
- Forderungen nach ziviler Führung für das Land.
Mitarbeiter von Regierungsbehörden, Banken und von privaten Firmen folgten am Dienstag einem Aufruf der Protestbewegung Allianz für Freiheit und Wandel. Am Flughafen von Khartum und am Busbahnhof der Hauptstadt sassen hunderte Passagiere fest. Mehrere Fluggesellschaften strichen wegen des Ausstands Verbindungen.
«Dieser Streik ist der erste Schritt», sagte Banker Jusef Mohamed, der sich an dem Generalstreik beteiligte. «Wenn unsere Forderungen nicht gehört werden, starten wir flächendeckend zivilen Ungehorsam.»
Die Demonstranten fordern eine zivile Regierung für den Sudan. Dort hat nach dem Sturz des langjährigen autoritären Staatschefs Omar al-Baschir infolge von monatelangen Massenprotesten ein Militärrat die Führung übernommen. Mit diesem einigte sich die Protestbewegung Mitte Mai grundsätzlich darauf, dass ein gemeinsamer Übergangsrat die Geschicke des Landes in den nächsten drei Jahren lenken soll. Seither herrscht aber Streit darüber, welche Seite dieses Gremium führen soll.