Der Iran forderte die Taliban zur Einhaltung eines alten Wasserabkommens auf. Der afghanische Aussenminister Muttaki bat die iranische Führung um Nachsicht.
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Dürre im Westen der USA (Symbolbild) - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Taliban konnten den mit dem Iran geschlossenen Wasservertrag zuletzt nicht erfüllen.
  • Der Vertrag wurde in den 70ern bilateral zur Sicherung der Wasserversorgung geschlossen.
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Die Rede Muttakis folgte auf eine Forderung des iranischen Präsidenten Ebrahim Raisi an die militant-islamistischen Taliban. Er bestand darauf, einen jahrzehntealten Pakt über die Nutzung des Grenzflusses Helmand einzuhalten.

Im Wasserkonflikt zwischen Afghanistan und dem Iran bat Afghanistans Aussenminister Amir Chan Muttaki die politische Führung im Nachbarland um Nachsicht. Sein Land wolle den alten bilateral bestehenden Wasservertrag einhalten, habe jedoch, wie der Rest der Region, mit Dürre zu kämpfen. Die Führung im Iran sei gebeten, «die Erwartungen anzupassen», sagte Muttaki in einer Videobotschaft. Für die Probleme des Klimawandels brauche es eine Lösung.

Kontrakt lange vor Regierung der Taliban geschlossen

Der Vertrag, der noch aus den 70er Jahren stammt, sichert dem Iran eine jährliche Mindestmenge an Wasser zu. In dem Streit geht es um einen Staudamm zur Stromgewinnung und Bewässerung der Landwirtschaft auf afghanischer Seite. Dabei wird der mehr als 1000 Kilometer lange Fluss Helmand in der gleichnamigen Provinz gestaut. Irans Staatsführung fordert Zugang eigener Experten in der Region, um den Wasserpegel am Staudamm zu sichten.

Der Konflikt rund um das Wasser des längsten Flusses Afghanistans ist reicht weit vor die Regentschaft der Taliban zurück. Der Krieg und die humanitäre Lage in den vergangenen vier Jahrzehnten in Afghanistan hatten Bemühungen um eine Lösung erschwert. Forscher warnen gleichzeitig vor einer Zunahme von Dürren in der Region, die besonders stark von den Klimawandel-Folgen betroffen ist.

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