Irans Präsident Ebrahim Raisi hat die Taliban-Regierung in Afghanistan im Wasserstreit um einen Grenzfluss gewarnt.
Irans Präsident Raisi
Dieses von dem Büro des iranischen Präsidenten veröffentlichte Foto zeigt Ebrahim Raisi, den Präsidenten des Iran. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Irans Präsident warnt Taliban im Wasserkonflikt
  • Iran fordert Zugang zu Experten in Helmand
  • Konflikt um Grenzfluss Helmand seit Jahrzehnten

Bei einem Besuch der Südost-Provinz Sistan und Belutschistan forderte Raisi die militant-islamistischen Herrscher im Nachbarland auf, einen jahrzehntealten Pakt über die Nutzung des Grenzflusses Helmand einzuhalten. Raisi bezog sich laut der staatlichen Nachrichtenagentur Irna auf einen Vertrag aus dem Jahr 1973, der Iran eine jährliche Mindestmenge an Wasser zusichert.

Zur Stromgewinnung und Bewässerung der Landwirtschaft wird der mehr als 1000 Kilometer lange Fluss auf afghanischer Seite in der gleichnamigen Provinz Helmand gestaut.

Im Iran mündet der Fluss im Hamun-See, dessen Wasserpegel saisonal schwankt und zeitweise sogar völlig ausgetrocknet war. Der See hat laut Unesco eine jahrtausendealte Siedlungsgeschichte und ist vor allem für seine Schönheit bekannt.

Irans Staatsführung fordert nun Zugang eigener Experten in Helmand, um den Wasserpegel am Staudamm zu sichten. Der Konflikt rund um das Wasser des längsten Flusses Afghanistans ist Jahre alt und reicht weit vor die Zeit der Taliban-Regierung. Der Krieg und die humanitäre Katastrophe in den vergangenen vier Jahrzehnten in Afghanistan hatten Bemühungen um eine Lösung erschwert.

Der Iran, mit seinen knapp 88 Millionen Einwohnern und einer mehr als viermal grösseren Fläche als Deutschland, hat weite Landesteile, die von Wüsten dominiert sind. Forscher warnen seit Jahren vor einer Zunahme von Dürren in der Region, die besonders stark von den Folgen des Klimawandels betroffen ist. Seit August 2021 und dem chaotischen Abzug westlicher Streitkräfte regieren wieder die Taliban in Afghanistan.

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