Der Taifun «Trami» hat in Teilen Japans mit heftigen Böen und starken Regenfällen Dutzende Menschen verletzt und für Überschwemmungen und Verkehrschaos gesorgt.
Ein Schiff wird im Hafen von Yonabaru an Land gespült, während sich Taifun «Trami» der Küste nähert.
Ein Schiff wird im Hafen von Yonabaru an Land gespült, während sich Taifun «Trami» der Küste nähert. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Taifun «Trami» wütet in Japan.
  • Bislang wurden über 80 Menschen verletzt.

Wie die Behörden am Sonntag mitteilten, erlitten wegen «Trami» mindestens 84 Menschen leichtere Verletzungen, oftmals durch berstende Fensterscheiben. Eine ältere Frau wurde als vermisst gemeldet. Vorsichtshalber wurden rund vier Millionen Menschen aufgerufen, ihre Häuser zu verlassen und sich in Sicherheit zu bringen.

«Trami» zog mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 216 Stundenkilometern über Japan hinweg. Auf Land getroffen war der Taifun in der Nähe der südjapanischen Küstenstadt Shirahama. Ein Mitarbeiter der dortigen Stadtverwaltung sagte der Nachrichtenagentur AFP, der Sturm sei «enorm» und «sehr beängstigend» gewesen. «Es war schwierig, draussen auf den Beinen zu bleiben», schilderte Yuji Ueno das Unwetter.

Auf der südlichen Insel Okinawa wurden Autos durch die Wucht des Sturms umgeweht und Häuser überschwemmt. Am Sonntag erreichte der Taifun die Städte Osaka im Süden und Kagoshima im Westen Japans. In der westlichen Stadt Kochi deckten Böen Teile von Hausdächern ab.

Japans Wetterdienst warnte vor möglichen Erdrutschen und Überschwemmungen sowie Tornados. Der öffentlich-rechtliche Sender NHK berichtete, etwa vier Millionen Japanern seien unverbindlich aufgefordert worden, sich in sicherere Gebiete zu begeben. Bei mehr als 750.000 Haushalten, vor allem im Westen Japans, fiel wegen «Trami» der Strom aus. Auch bei der Handy-Kommunikation kam es zu Störungen. Für Montag sagten Meteorologen erneut extremes Wetter in Japan mit heftigen Regenfällen und Sturm voraus.

Wegen des Taifuns wurden mehr als tausend Flüge gestrichen, der Kansai-Flughafen bei Osaka blieb vorsichtshalber geschlossen. Auch Schnellzugverbindungen fielen aus. In der sonst so geschäftigen Hauptstadt Tokio wurde am Sonntagabend (Ortszeit) der Zugverkehr eingestellt, weil sich die Ausläufer von «Trami» hier mit heftigem Wind und Regenfällen bemerkbar machten. Die Strassen der riesigen Metropole waren weitgehend leer, Geschäfte schlossen wegen des Sturms vorzeitig.

Japan ist in den vergangenen Monaten wiederholt von heftigen Naturkatastrophen heimgesucht worden. Im Sommer starben Dutzende Menschen bei Überschwemmungen und Erdrutschen und Dutzende weitere durch eine Hitzewelle. Anfang September riss der Taifun «Jebi», der stärkste Sturm in Japan seit 25 Jahren, elf Menschen in den Tod. Unmittelbar danach kamen bei einem Erdbeben auf der nordjapanischen Insel Hokkaido mehr als 40 Menschen ums Leben.

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