Syrien nimmt Mitarbeiter in Ministerien nach Gewalt in Suwaida fest
Syrische Behörden haben mehrere Mitglieder der Innen- und Verteidigungsministerien wegen gewaltsamer und teilweise tödlicher Übergriffe festgenommen.

Syrische Behörden haben mehrere Angehörige des Innen- und Verteidigungsministeriums wegen gewaltsamer Übergriffe bei den jüngsten tödlichen Auseinandersetzungen in der südlichen Provinz Suwaida festgenommen. Die zuständige Untersuchungskommission befragt derzeit mehrere Personen, denen Übergriffe zur Last gelegt werden, wie die Nachrichtenagentur DPA von einem Sprecher erfuhr.
Die Kommission untersucht nach eigenen Angaben unter anderem Videomaterial, das zwischen dem 14. und 17. Juli entstanden sein soll und in Medien kursiert. Gegen die Verdächtigen sollen gerichtliches Verfahren eingeleitet werden.
Der syrische Staat sei entschlossen, alle Beteiligten «aus allen Parteien und Gruppen» für ihr Mitwirken bei den jüngsten Vorfällen in Suwaida zur Verantwortung zu ziehen, sagte der Sprecher.
Gewaltsame Konflikte in Suwaida
In Suwaida kam es im Juli zu gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Angehörigen der drusischen Minderheit und sunnitischen Stammesgruppen. Die Regierung in Damaskus entsandte Truppen, um die Lage nach eigener Darstellung zu beruhigen.
Menschenrechtsorganisationen werfen den Regierungstruppen auch brutale Übergriffe auf Drusen vor. Das Nachbarland Israel bombardierte Ziele in Syrien, um nach eigenen Angaben die Drusen zu schützen.