Syrien: Drusen wollen schwere Waffen abgeben
Drusen in Syrien haben angeboten, ihre schweren Waffen niederzulegen. Zuletzt kam es vermehrt zu Kämpfen mit sunnitischen Milizen.

Die Drusen im Süden Syriens haben sich bereiterklärt, ihre schweren Waffen abzugeben. Zuletzt kam es zu gewaltsamen Zusammenstössen zwischen drusischen Kämpfern, regierungstreuen Milizen und syrischen Sicherheitskräften.
Als Gegenleistung soll in der Provinz Suwaida eine neue Militäreinheit unter drusischer Beteiligung entstehen, wie «Tagesschau» berichtet. Diese ist dem Verteidigungsministerium unterstellt und soll für Sicherheit sorgen.

Parallel dazu wurde nahe Damaskus in Dscharamana ein Sicherheitsabkommen zwischen lokalen Milizen und der Regierung geschlossen.
Syrien will Minderheiten beschützen
Die syrische Regierung habe laut «Südtirolnews» versichert, die Minderheiten im Land schützen zu wollen. Nach dem Sturz vom langjährigen Machthaber Baschar al-Assad durch die islamistische HTS-Miliz regiert Übergangspräsident al-Scharaa.
Er plant laut eigenen Angaben eine gemässigte Haltung. Trotz dieser Zusicherungen wurden im März 2025 in überwiegend alawitisch bevölkerten Gebieten schwere Gewalttaten gegen Zivilisten verübt.
Hintergrund der Gewalt
Auslöser der jüngsten Kämpfe zwischen sunnitischen Milizen und drusischen Gruppen war eine umstrittene Tonaufnahme mit angeblichen Mohammed-Beleidigungen. Diese wurde zunächst einem Drusen zugeschrieben.
Eine Verbindung, die später von offizieller Seite dementiert wurde. Seit Beginn der Woche starben laut «RND» bei den gewaltsamen Zusammenstössen über 100 Menschen.
Scheich Hikmat al-Hidschri, der geistliche Führer der syrischen Drusen, bezeichnete die jüngsten Angriffe am Donnerstag als «Völkermordkampagne». Er appellierte an die Weltgemeinschaft, unverzüglich einzugreifen, um den Frieden zu sichern.
Drusen als religiöse Minderheit in Syrien
Die Drusen sind eine arabischsprachige Religionsgemeinschaft, die im 11. Jahrhundert aus dem schiitischen Islam hervorging. In Syrien leben etwa 700'000 Drusen, vor allem im Dschebel ad-Duruz-Gebiet.
Ihre Minderheitenrolle und historische Autonomiebestrebungen führen zu Spannungen mit der Zentralregierung. Der syrische Bürgerkrieg verstärkte Bedrohungen durch islamistische Gruppen wie den IS.