Syrien arbeitet Gewaltausbrüche an Küste auf – erster Prozess
Nach der Gewalt an Syriens Küste im März mit rund 1500 Toten hat der erste Prozess begonnen.

Nach der Gewalt an Syriens Küste im März mit rund 1500 Toten hat der erste Prozess gegen mutmassliche Beteiligte begonnen. In Aleppo in Nordsyrien stehen 14 Angeklagte vor Gericht.
Ihnen wird unter anderem Anstachelung zu konfessionellen Spannungen, Diebstahl sowie Angriffe auf Angehörige der syrischen Sicherheitskräfte zur Last gelegt. Zahlreiche Angehörige von Opfern kamen in den Justizpalast. Sicherheitskräfte sicherten das Gerichtsgebäude ab. Die Prozesse wurden für nationale und internationale Medien geöffnet.
Unter den Beschuldigten sind auch frühere Mitglieder der ehemaligen Regierung des gestürzten Machthabers Baschar al-Assad. Ein Angeklagter widerrief vor Gericht seine Geständnisse und erklärte, sie seien unter Folter erzwungen worden.
Im März hatten Anhänger Assads an der Küste Sicherheitskräfte angegriffen. Die neue Regierung in Damaskus reagierte mit einer grossangelegten Militäroperation.
Weitere Prozesse in Aussicht
Mehr als 1600 Menschen wurden laut der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte getötet, darunter vor allem Angehörige der alawitischen Minderheit, der auch Assad angehört.
Einem im Juli veröffentlichen Untersuchungsbericht zufolge wurden rund 1400 Menschen getötet. Syrischen Justizkreisen zufolge sollen weitere Prozesse folgen. Insgesamt würden mehr als 560 Personen im Zusammenhang mit den Gewaltausbrüchen verdächtigt.
Bereits Ende Juli hatte ein Untersuchungsausschuss in Damaskus Ergebnisse einer monatelangen Untersuchung zu der Küstengewalt vorgelegt. Der Bericht bestätigte, dass «vor allem Zivilisten, darunter viele Alawiten» getötet wurden.
Die syrische Justiz will auch denjenigen den Prozess machen, die für Verbrechen gegen das syrische Volk in den vergangenen 14 Jahren verantwortlich gemacht werden.










