Die Protestierenden auf Sri Lanka haben nach eigenen Angaben einem Rückzug aus dem seit Tagen besetzten Präsidentenpalast und weiteren Gebäuden zugestimmt.
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Sri Lanka befindet sich in einer Wirtschaftskrise. - sda - Keystone/AP/Eranga Jayawardena

Ein Sprecher der Demonstranten kündigte am Donnerstag bei einer Pressekonferenz in der Hauptstadt Colombo an, die offiziellen Residenzen und Büros des Präsidenten und Premiers wieder an den Staat zurückzugeben.

Allerdings soll der seit knapp 100 Tagen andauernde Protest vor dem Präsidentensitz fortgesetzt werden. Kurz davor hatte die Anwaltskammer Sri Lankas mitgeteilt, die Protestierenden fortan nicht mehr wie zuvor etwa bei Festnahmen kostenlos zu verteidigen, wenn sie weiter illegal staatliche Gebäude besetzten.

Die Demonstranten hatten in den vergangenen Tagen die Büros und die Residenzen des Präsidenten und Premierministers besetzt. Der Premier und mittlerweile auch geschäftsführende Präsident Ranil Wickremesinghe hatte das Militär aufgefordert, wieder für Recht und Ordnung zu sorgen. Vom Donnerstagnachmittag bis Freitag um 5.00 Uhr (Ortszeit) soll wie in der Nacht zuvor eine Ausgangssperre gelten.

Der Inselstaat südlich von Indien mit seinen etwa 22 Millionen Einwohnern erlebt die schlimmste Wirtschaftskrise seit Jahrzehnten. Die Demonstrierenden protestieren, weil die Regierung ihr nicht Herr werden konnten. Es mangelt an Treibstoff, Gas zum Kochen, aber auch an Medikamenten und Lebensmitteln. Dem stark verschuldeten Land fehlt das Geld, um wichtige Güter zu importieren.

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