Plastik

Sojasossen-Fische aus Plastik in Südaustralien verboten

Keystone-SDA
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Australien,

Südaustralien sagt den kleinen, fischförmigen Sojasossenspendern aus Plastik den Kampf an. Zum Schutz der Umwelt werden diese nun dort verboten.

Sojasosse
Die kleinen Fischchen mit Sojasosse gehören in Sushi-Läden weltweit zum Angebot – aber sie schaden der Umwelt. (Symbolbild) - dpa

Was in vielen Sushi-Bars zum Alltag gehört, gehört ab sofort in Südaustralien der Geschichte an: Als erster Ort in Australien verbietet der Bundesstaat die kleinen, fischförmigen Sojasossenspender aus Plastik. Die Massnahme ist Teil eines umfassenden Plans der Regionalregierung zur Bekämpfung von Einwegplastik und zum Schutz der Umwelt. Mehrere australischen Medien zufolge handelt es sich sogar um eine weltweit bisher einmalige Massnahme.

Die kleinen, fischförmigen Behälter, auch als «Shoyu-Tai» bekannt, wurden 1954 in Japan erfunden und sind seitdem ein fester Bestandteil von Sushi-Verpackungen weltweit. Die Regierung von South Australia, wie die Region in Down Under heisst, entschied nun: Plastikbehälter mit Deckel oder Stopfen, die weniger als 30 Milliliter Sojasosse fassen, dürfen nicht mehr verwendet werden. Dazu zählen auch die ikonischen Mini-Fische.

Auswirkungen auf Umwelt und Meereslebewesen

Umweltministerin Susan Close erklärte: «Jedes dieser fischförmigen Behälter wird nur für wenige Sekunden benutzt bleibt aber – wenn es in der Umwelt landet – Jahrzehnte oder sogar Jahrhunderte erhalten.» Wegen ihrer geringen Grösse würden die Sossen-Spender «leicht fallengelassen, vom Wind verweht oder in Abflüsse gespült» – und gehörten dadurch häufig zum Müll, der an Stränden und auf Strassen gefunden werde.

Als umweltfreundlichere Alternativen empfiehlt die Regierung Nachfüllflaschen und grössere Spender. Sogenannte Plastik-Sachets, also winzige Einmal-Verpackungen aus dünnem Plastik, sollen hingegen erlaubt bleiben. Letztere seien leichter, einfacher zu entsorgen und weniger schädlich betonte Close. Sie seien nicht ideal aber weitaus besser als die Fischchen.

Gefahr für Meeresbewohner

Denn diese seien auch für Meereslebewesen sehr gefährlich die sie mit Nahrung verwechseln könnten zitierte der «Guardian» die Meeresökologin Nina Wootton von der Universität Adelaide. «Wenn sie sich noch nicht in Mikroplastik zersetzt haben und in ihrer ganzen Form im Wasser treiben können andere Organismen die Fische dieser Grösse fressen sie für einen echten Fisch halten – und verschlucken.»

Südaustralien gilt längst als Vorreiter beim Thema Umweltschutz: Bereits seit 2009 führt der Bundesstaat schrittweise Verbote ein darunter Plastiktüten Strohhalme Einwegbesteck und Styroporbehälter. Demnächst sollen auch Aufkleber auf Obst und Gemüse verboten werden. Andere Bundesstaaten wie New South Wales und Tasmanien erwägen ähnliche Schritte.

Kommentare

User #6287 (nicht angemeldet)

Wäre bei uns auch gut.

User #4069 (nicht angemeldet)

Sehr gut, bei uns bitte auch endlich.

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