Social-Media-Verbot in Nepal nach Protesten aufgehoben
Nach heftigen Protesten und 19 Todesfällen hebt Nepal das Social-Media-Verbot auf. Die Regierung reagiert auf massive Kritik und Rücktritt des Premierministers

In Nepal wurde ein am 4. September verhängtes Verbot von über 20 Social-Media-Plattformen wieder aufgehoben, berichtet «Golem». Die Entscheidung folgte massiven Protesten, bei denen Sicherheitskräfte auf Demonstranten schossen.
Mindestens 19 Menschen starben, mehr als 100 wurden verletzt. Premierminister Khadga Prasad Sharma Oli trat infolge der Krise zurück, meldet die «Tagesschau».
Social-Media-Verbot: Ursache und Verlauf der Proteste
Das Verbot hatte sozialen Medien auferlegt, sich bei Behörden zu registrieren und lokale Ansprechpartner zu benennen. Viele Unternehmen hielten die Frist nicht ein, was zur Sperrung führte.
Junge Menschen führten den Widerstand an und kritisierten das Verbot als Zensur. Die massiven Demonstrationen weiteten sich auf mehrere Städte aus, erklärt das «SRF».
Die Polizei setzte Tränengas, Wasserwerfer und scharfe Munition ein. Einige Demonstranten drangen bis zum Parlamentsgelände vor. Die Situation eskalierte dramatisch.
Reaktionen und Folgen
Nach dem Rücktritt des Premierministers gilt eine Ausgangssperre für Kathmandu. Die Regierung will den Weg für eine politische Lösung freimachen, schreibt die «Tagesschau».

Trotz der Aufhebung gab es weiter Ausschreitungen und Angriffe auf Politiker-Residenzen. Die Proteste spiegeln Frustration über Korruption und mangelnde wirtschaftliche Perspektiven wider.
Die Freigabe der Plattformen erlaubt wieder uneingeschränkten Zugang. Regierungssprecher und Kommunikationsminister betonen die Pflicht zur Regulierung von Fehlinformationen.