Macron unter Druck: Wer wird neuer Premierminister in Frankreich?
Nach dem Rücktritt von Bayrou steht Macron vor der Wahl eines neuen Premierministers. Die Entscheidung gestaltet sich schwierig.

François Bayrou verlor die Vertrauensfrage mit 364 zu 194 Stimmen. Präsident Macron akzeptierte Bayrous Rücktritt und kündigte die Suche nach einem Nachfolger an, wie das «ZDF» berichtet.
Frankreich erlebt damit die fünfte Regierungsumbildung in weniger als zwei Jahren. Die Nationalversammlung bleibt tief gespalten, eine stabile Mehrheit ist schwer zu finden.
Macron schloss Neuwahlen vorerst aus. Die geschäftsführende Regierung bleibt im Amt, kann aber keine neuen Gesetze beschliessen, meldet die «Tagesschau».
Macrons mögliche Kandidaten für die Nachfolge
Mehrere Minister gelten als Favoriten. Verteidigungsminister Sébastien Lecornu und Finanzminister Éric Lombard werden häufig genannt, ebenso Innenministerin Catherine Vautrin.
Auch Ex-Premier Gérald Darmanin gilt als mögliche Lösung. Die Auswahl wird von politischer Ausgewogenheit und der Fähigkeit zur Parlamentssicherung geprägt sein.
Macron hat Wahlfreiheit, doch der neue Premier muss Mehrheiten oder Koalitionen organisieren. Unklar bleibt, ob er einen Politiker aus dem linken Lager wählt.
Politische Herausforderungen für den neuen Premier
Das Land steht vor landesweiten Streiks und Protesten gegen Sparmassnahmen. Gewerkschaften planen am 18. September einen Generalstreik, der Verkehr und Infrastruktur stark beeinträchtigen könnte.
Die Regierung muss Stabilität schaffen und Oppositionen überwinden. Experten schätzen, dass ohne Koalitionen keine politischen Reformen durchgesetzt werden können.

Die nächsten Wochen werden entscheidend für Frankreich und Macrons Politik. Macron setzt auf erfahrene Politiker, die den Spagat zwischen den politischen Lagern meistern können.
Weitere Meldungen und aktuelle Entwicklungen
Innenminister Bruno Retailleau kündigte die Mobilisierung von bis zu 80'000 Polizisten für kommende Proteste an, berichtet «Le Parisien».
Die politische Krise belastet Macrons Popularität. Zwei Drittel der Franzosen befürworten eine vorgezogene Präsidentschaftswahl, obwohl Macron diese ablehnt, analysiert der «Deutschlandfunk».