Angriff im Morgengrauen – die von Riad angeführte Militärkoalition schlägt gegen die Rebellen im Jemen zurück. Im Visier: Bombenbastler.
Saudi-Arabien Angriffe Jemen
Huthi-Rebellen fahren während einer Versammlung im Jemen mit einem Pick-Up mit darauf montierter Waffe. (Archivbild) - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Heute Morgen hat die saudische Militärkoalition im Jemen Angriffe durchgeführt.
  • Dabei wurden mehrere Ziele der Huthi-Rebellen angegriffen.

Die von Saudi-Arabien angeführte Militärkoalition hat im Jemen rund um die umkämpfte Hafenstadt Hudaida mehrere Ziele der Huthi-Rebellen angegriffen. Dabei seien in Morgengrauen vor allem Produktionsstätten von Sprengstoffbooten und Seeminen angegriffen worden, berichtete die saudische Agentur SPA.

Zuvor sei ein ferngelenktes Sprengstoffboot zerstört worden, hiess es weiter ohne Ortsangabe. Die Boote und Minen stellten eine Bedrohung für die internationale Schifffahrt im südlichen Teil des Roten Meeres dar.

Saudi-Arabien führt eine Allianz arabischer Staaten an, die im Jemen seit Jahren gegen die vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen kämpft. Der Krieg hat die derzeit schlimmste humanitäre Krise weltweit ausgelöst.

Angriff auf Öl-Anlagen in Saudi-Arabien

Am vergangenen Samstag waren saudische Ölanlagen in Abkaik und Churais von Raketen und Drohnen angegriffen und schwer beschädigt worden. Jemens Huthi-Rebellen wollen für die Bombardierung verantwortlich sein – als Vergeltung für den saudischen Militäreinsatz im jemenitischen Bürgerkrieg.

Drohnenangriffe in Saudi-Arabien
Diese von der Europäischen Kommission zur Verfügung gestellte Falschfarbendarstellung des Erdbeobachtungssatelliten Sentinel-2 zeigt die angegriffene Ölraffinerie des saudischen Ölriesens Saudi Aramco. - dpa

Aus Riad und Washington aber heisst es, die Raketen und Drohnen seien nicht aus dem im Süden gelegenen Jemen gekommen, sondern aus Richtung Norden. Sie sehen damit den saudischen Erzfeind Iran am Werk. Dies hat zu erheblichen Spannungen in der Region geführt

Mike Pompeo sucht «friedliche Lösung»

Der iranische Aussenminister Mohammed Dschawad Sarif hat für den Fall eines Militärschlags der USA und Saudi-Arabiens auf sein Land mit einem «umfassenden Krieg» gedroht. «Wir wollen keinen militärischen Konflikt», sagte Sarif dem US-Sender CNN. Der Iran werde jedoch «nicht mit der Wimper zucken», wenn es darum gehe, das Land zu verteidigen.

US-Aussenminister Pompeo in Abu Dhabi
Mike Pompeo (l), Aussenminister der USA, lacht und gestikuliert bei einem Treffen mit Kronprinz Mohamed bin Zayed al-Nahyan in Abu Dhabi. - dpa

Sarif wies jede Verantwortung seines Landes für die Angriffe auf Ölanlagen in Saudi-Arabien zurück. US-Aussenminister Mike Pompeo beschuldigte bei einem Besuch in den Vereinigten Arabischen Emiraten am Donnerstag dagegen erneut die Führung in Teheran.

Er betonte aber, die USA setzten im Konflikt mit dem Iran weiterhin auf eine friedliche Lösung. «Wir sind hier, um eine Koalition aufzubauen, die auf Frieden und eine friedliche Lösung abzielt», sagte Pompeo nach Gesprächen in Dschidda und Abu Dhabi. «Und ich hoffe, die Islamische Republik Iran sieht das auch so.»

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