Beim Sanremo-Festival in Italien tritt der ukrainische Präsident Selenskyj doch nicht auf. Nach heftigen Diskussionen wird nur ein Brief von ihm vorgelesen.
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Wolodymyr Selenskyj. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Am 7. Februar startet das Festival della Canzone Italiana in Sanremo.
  • Der ukrainische Präsident sollte per Videobotschaft am Musikfestival teilnehmen.
  • 80'000 Italiener unterschrieben eine Petition, um den Auftritt von Selenskyj zu stoppen.

Am 7. Februar startete das Festival della Canzone Italiana, das weltberühmte Sanremo-Festival. Ein dort geplanter Videoauftritt des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj wurde abgesagt.

Wie die «Berliner Zeitung» berichtet, sollte Selenskyjs Auftritt am letzten Festival-Abend erfolgen, an dem der Gewinner bekannt gegeben wird. Nach heftigen Diskussionen haben die Organisatoren nun mitgeteilt: Es werde nur ein Brief auf der Bühne vorgelesen, den Selenskyj verfasst habe.

Begonnen habe alles, als Selenskyj vom italienischen Journalisten Bruno Vespa interviewt wurde. Vespa deutete im Gespräch an, dass der Präsident am Sanremo-Festival teilnehmen könnte. Eine noch nicht veröffentlichte Information, die zur landesweiten Debatte in Italien geführt hat.

Demnach startete der italienische unabhängige Fernsehsender Byoblu Ende Januar 2023 eine Petition, um eine «Militarisierung des Sanremo-Festivals» zu verhindern. Rund 80'000 Italiener haben den Antrag in Kürze unterschrieben. Im Text zur Petition steht: «Wir wollen, dass Artikel 11 unserer Verfassung respektiert wird. Dieser lehnt den Krieg als Methode zur Lösung internationaler Konflikte ab.»

Generell, heisst es vielerorts, seien die Italiener von Selenskyjs internationalen Auftritten genervt. Grund dafür sei zum einen, dass Italien trotz der wirtschaftlich schlechten Lage weiterhin Waffen an die Ukraine liefern müsse. Zum anderen auch, weil in den Ansprachen des ukrainischen Präsidenten nie die Rede vom Frieden sei.

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